Volltext: Österreichs Volksbuch vom Weltkrieg

genden Gegensatz zu Österreich-Ungarn brachten. Ita¬ 
lien war durch den Landgewinn nach den Kriegen 1859 
und 1866, die ihm die Lombardei und Venetien brachten, 
nicht befriedigt. Es erstrebte auch die anderen von Ita¬ 
lienern bewohnten Gebiete der Donaumonarchie. Ähn¬ 
lich bildete sich ein offenes Begehren Rumäniens nach 
den von seinen Stammesgenossen bewohnten Gebieten 
Österreich-Ungarns aus. 
2. Die Armee der 13 Nationen. 
Die in den slawischen, rumänischen und italienischen 
Volksteilen Österreich-Ungarns gärenden nationalen Be¬ 
strebungen konnten im Frieden und im Kriege nicht 
ohne Einfluß auf das Denken und Verhalten seiner Sol¬ 
daten bleiben. Auch die Masse aller öu. Krieger nicht- 
deutscher und nichtmagyarischer Zunge hat im Welt¬ 
kriege bis zum Kriegsende ihre Pflicht voll erfüllt, sonst 
wäre die Gesamtleistung der öu. Armee nicht möglich 
gewesen. Aber viele slawische und italienische und man¬ 
che rumänische Soldaten der öu. Armee ließen sich in 
ihren nationalen Trieben bis zur Fahnenflucht, einige 
sogar zum Kampfe gegen ihre bisherigen Kameraden 
fortreißen. 
Die Wehrmacht Österreich-Ungarns war, im Gegen¬ 
satze zu fast allen anderen Staaten, die eben national ein¬ 
heitlich waren, volklich bunt zusammengesetzt. Gerade im 
Weltkriege, als die gesamte bewaffnete Macht der Donau¬ 
monarchie erstmalig als Volksheer der allgemeinenWehr- 
pflicht in den Kampf zog, mußte die Vielsprachigkeit 
des Reiches voll zum Ausdruck kommen. 
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