Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

III. TEIL. 
DER KRIEG GEGEN RUMÄNIEN. 
1. Rumänien bis 1916. 
Rumänien war im Jahre 1914 erst seit einigen Jahr¬ 
zehnten ein unabhängiger Staat. Vorher war es jahr¬ 
hundertelang unter türkischer Herrschaf t. Im Jahre 1878, 
im Kriege Rußlands gegen die Türkei, trat Rumänien 
auf russische Seite. Beim Friedensschlüsse erhielt es die 
Dobrudscha, mußte aber dafür auf Bessarabien verzich¬ 
ten, das an Rußland fiel. 
Seitdem herrschte zwischen den beiden ehemaligen 
Bundesgenossen ein gespanntes politisches Verhältnis. 
Schon im Jahre 1883 schloß Rumänien mit Österreich- 
Ungarn ein Militärabkommen gegen Rußland. 
Dreißig Jahre später, 1912/13, als die Bulgaren, Ser¬ 
ben, Montenegriner und Griechen die Türkei bekämpf¬ 
ten, blieb Rumänien vorerst neutral. Als aber 1913 zwi¬ 
schen den bisherigen Bundesgenossen ein Kampf um 
Mazedonien entstand, schritt Rumänien gegen Bulgarien 
ein, indem es mit seiner Armee in Nordbulgarien ein¬ 
marschierte und den Frieden erzwang. Bulgarien mußte 
einen Teil des an die rumänische Dobrudscha grenzen¬ 
den Gebietes an Rumänien abtreten. Dadurch trat zu 
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