Volltext: Österreichs Volksbuch vom Weltkrieg

Entsatz, 2. Einschließung, Aushungerung, 
Übergabe. 
Da näherten sich schon die öu. Armeen von Westen 
PrzemysI, so daß die Russen am 8. Oktober diesen Teil 
ihrer Belagerungsfront freigeben mußten. Am nächsten 
Tage erreichte die erste öu. Abteilung die Festung. 
Zwei Tage später machte die 23. Hdiv. einen Vorstoß 
aus PrzemysI nach Norden gegen Radymno. Vom 23. Ok¬ 
tober bis 2. November tobte östlich der Festung die 
blutige Schlacht zwischen den öu. und russischen Armeen. 
Am 28. Oktober war die zerstört gewesene Eisenbahn 
nach PrzemysI wieder in Verwendung, und es konnten 
rasch die Vorräte ergänzt werden, von denen mittler¬ 
weile die 3. Armee manches verbraucht hatte. Eile tat 
not, denn die Ereignisse im Weichsellande zwangen 
schließlich die öu. Armee erneuert, vom San nach West- 
galizien und in die Karpathen zurückzugehen. 
Vorher wurde die Besatzung der Festung noch um die 
Lemberger (85.) Schützenbrigade verstärkt. Der Ver- 
pflegsstand betrug nun 130.000 Mann, hiezu noch 18.000 
Bewohner und 1000 Kriegsgefangene. Der Kampfstand 
war 80.000 Mann, hievon 70.000 Landsturmleute. 
Die Festung PrzemysI war vom 8. November an das 
zweitemal eingeschlossen. Es sollte nicht mehr gelingen, 
sie zu befreien. Aber die Festung band durch zahlreiche 
Ausfälle die sie belagernde 11. russische Armee, die 
sonst die Entscheidung für Rußland in Westgalizien 
oder in den Karpathen vielleicht gebracht hätte. 
Noch in der zweiten Novemberhälfte machte die Fe¬ 
stungsbesatzung nach Nord, Süd und Südwest große 
Ausfälle. Dann begannen die Russen den systematischen 
Angriff gegen die Nordfront. Aber Przemysls Truppen 
blieben tätig. Allein in der ersten Dezemberhälfte mach¬ 
ten sie vier, in der zweiten Monatshälfte drei große 
171
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.