Volltext: Österreichs Volksbuch vom Weltkrieg

wurde das VII. Korps mit der 17. Infdiv. und der 20. 
Hdiv. (Großwardein) nach Kärnten gefahren. 
Unter heftigen Kämpfen näherten sich inzwischen die 
öu. 3. und 2. Armee dem oberen San und Dniester, wäh¬ 
rend die Deutsche Südarmee die Russen langsam gegen 
Stryj zurückdrückte. Hier und weiter Dniester abwärts 
gegen die öu. 7. Armee war der Widerstand der Russen 
besonders hartnäckig, weil sie ihrer bei PrzemysI schwer 
kämpfenden Hauptkraft den Rücken sichern mußten. 
G. d. K. Pflanzer benötigte schon dringend das Grazer 
Korps, das aber auf der wenig leistungsfähigen Gebirgs¬ 
bahn mehr als zwei Wochen zum Eintreffen brauchte. 
Vom 9. Mai an griffen die Russen bei Horodenka und 
Dolina die öu. 7. Armee scharf an. Sie setzten schlie߬ 
lich sechs Armee- und zwei Kaykorps ein. Am 12. Mai 
nahm G. d. K. Pflanzer seine Truppen an den Pruth und 
bis Nadwórna zurück. In der Bukowina wehrten zwi¬ 
schen Pruth und Dniester Kaiserschützen und die öu. 
10. Kavdiv. die russischen Angriffe ab. Die Verluste der 
7. Armee bei allen diesen Kämpfen waren sehr schwer, 
besonders bei steirischen, Kärntner und schlesischen 
Truppen. 
Mitte Mai 1915 hatten die letzten Kampftruppen die 
Karpathen verlassen. Nur beiderseits des Tartarenpasses 
(nordöstlich Rahó) und in der östlichen Máramaros sollte 
im Sommer 1916 der Kampf von neuem beginnen. Doch 
in dem ungeheuren Waldgebiete zwischen dem Poprad¬ 
tale und der Máramaros war die Ruhe wiedergekehrt, 
aber der ganze Raum war ein ungeheurer Waldfriedhof 
geworden, in dem viele hunderttausende Soldaten, öster¬ 
reichisch-ungarische, deutsche und russische, den ewi¬ 
gen Schlaf schlummern. 
Nach dem Austritt aus den Karpathen mußten die öu. 
3. und 2. Armee und die Deutsche Südarmee die starken 
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