Volltext: Volkslieder aus dem oberösterreichischen Ennstale (2. 1925)

Eisenstraße, i 73 
4- Unb wann half ber Köhler gern anbrennn tät, 
aff draht er fi ein, ins Haiserl schen stöf. 
5. Dort räukt er a Pfeiffer!, bau’f1 aber net läng, 
macht si glei wieder fort, arbeit nachananb zsämm. 
6. Wag braucht benn ber Köhler? Däs wer'n ma glei Hern: 
a Rumpl, a Schau fl, a Hakl zan Stiern^. 
7- 3,i' Stier-hakl hat er an Öleudigu Stül, 
wänn'g Wer" Hibsch höh lf, wirb eahm's GlLnga^ schier z'vül. 
3. 'en Fisati'er-stecka5, ben braucht er all Tag, 
er muaß's Wir' fisatiern, wo's6 koan Lud? an 7 net hat. 
9. Unb finbf er a Lucka, äst ramt er fest ein, 
er gibt eahm uet nach, eg muaß guat vermacht sein8. 
10. Unb wann äst der Knecht mit'n Kohl» tuat aussähen, 
kimmt er Farn so balb hoam, fuaf ber Köhler schon fragn: 
11' "$a> §ranzl, wäs haf benn zan Kohl gsagt ber Schmied?" 
«'s Köhl is aufs scheust, als mehr sauber iss nit!» 
Saö Lied ist nach der Mitteilung des Gewährsmannes Hermann 
Löschenkohl, Knmpler in Trattenbach, im Jahre 1856 von dem da- 
maügen Besitzer des Klansrieglergntes am Fuße des Schobersteins „ge¬ 
macht", d. H. also gedichtet und vertont worden. Mir wurde es lgig 
vorgesungen. 
*) dauert — 2) jpadBe zum Durchstöbern deö Kohlenmeilers — 
®) das Werk, d. i. der Meiler — 4) (ge)langen, d. i. hinaufreichen — 
) den Visitierstock — 6) ob es — 7) Lücken, Risse — 8) der Meiler 
mug luftdicht „vermacht" sein — 9) mit der Kohle 
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