Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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der gleichen Richtung, nämlich in der Richtung des fliessen¬ 
den Wassers gegen das ruhende ab, und es bildet sich daher 
in der gleichen Richtung eine Barre aus dem Detritus des 
fliessenden, und zwar in Gestalt eines flachen Kegels, wie 
überhaupt bei Schuttanhäufungen aus starkem Gefälle in 
ein weniger geneigtes Terrain. Die Fig. 31 zeigt das 
Längenprofil einer solchen Ablagerung. 
Sind solche Flachkegel bei ungewöhnlich hohen Fluthen 
rasch angewachsen und sinkt dann für lange Zeit der 
Wasserstand des Flusses, so tritt die Oberfläche der Sand¬ 
bank an den Tag heraus. Dasselbe geschieht, wenn der 
Spiegel des ruhenden Wassers sinkt. Dann läuft der Fluss 
auf verschiedenen, oft wechselnden Umwegen oder Ver¬ 
zweigungen über die trockengelegte Bank oder Barre in 
das ruhende Gewässer. Die Verzweigungen beginnen irgendwo 
noch im Flussbette, wo das Gefälle rasch flacher wird, 
und gehen von dort aus fächerförmig auseinander, so dass 
sie ein Dreieck bilden, dessen Spitze im Fluss, die Basis 
aber im ruhenden Wasser gelegen ist (Delta). 
Grossartige Deltas bilden die Mündungen der Donau 
und des Nils und überhaupt solcher Flüsse, die sich in 
Meere mit geringer Fluth ergiessen. Wenn hingegen die 
Mündung in ein Meer erfolgt, welches eine starke Fluth¬ 
und Ebbeströmung hat, so fliesst zur Zeit der Fluth das 
Wasser im Flussbette heftig stromaufwärts (landeinwärts) 
und ebenso heftig bei Ebbe stromabwärts (seewärts); hiebei 
kann also keine bedeutende Ablagerung an der Mündung 
stattfinden, weil dasselbe Material, welches bei der Ebbe 
seewärts getragen und für die kurze Zeit des Wechsels 
der Gezeiten abgelagert wurde, während der Fluth wieder 
in das Flussbett hinauf gewälzt wird, u. s. f. Solche 
Flüsse, wie z. B. die Elbe, und überhaupt fast alle Flüsse, 
welche in die Nordsee münden, haben also keine eigent¬ 
lichen festen Deltas; doch bleibt immer ein Theil des Fluss¬ 
detritus ausserhalb der Linie im schwereren (weil salzigen) 
Meerwasser durch einige Zeit suspendirt, wird vom Wellen¬ 
schlag und von localen Driftströmungen hin- und her¬ 
getragen und in ruhigeren Pausen abgesetzt. So entstehen 
die langgestreckten, entfernt vom Lande auftretenden,