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Wenn eine Reihe abwechselnder Krümmungen (Contre-
eurven) aufeinander folgt, liegen auch die Anlandungen
abwechselnd auf der rechten und linken Seite des Bettes
(Big. 26, a, b, c). Wenn bei zwei solchen Krümmungen
die beiderseitigen Haufen weit vorspringen, nähern sich
ihre dem Strome zugekehrten Ränder so sehr, dass sie am
Grunde sich mehr oder weniger vollkommen vereinigen,
wodurch eine das Bett schief durchziehende Grundbarre
oder Grundschwelle entsteht. Solche Stellen sind Furten
im eigentlichen und engeren Sinne des Wortes*). Zwischen
den beiderseitigen seichten Stellen, die dadurch entstehen,
bleibt in der Mitte eine verhältnissniässig doch etwas tiefere
Senkung, die als Fahrrinne zu benützen ist. Eine
n
Fig. 26.
Flussstrecke mit zahlreichen, unmittelbar aufeinander
folgenden Krümmungen und Furten verhält sich wie ein
geschlängeltes Thal, das von sattelförmigen Querriegeln
durchzogen ist.
Bei gänzlich wild rinnenden, Geschiebe führenden Ge¬
wässern mit grosser Geschwindigkeit (etwa 1’5—2 Meter
oder noch mehr per Secunde) und leicht beweglichem Ufer¬
material setzt sich die schon oben erwähnte Verschärfung
der Curve und das Verschieben der Anlandung zwar oft
sehr lange fort, endigt aber gewöhnlich damit, dass die
*) Unsere Schiffer nennen alle mehr querliegenden Untiefen,
ob sie über die ganze Breite des Stromes gehen oder nicht, „Furten“.
(Vergl. den in der Einleitung citirten Almanach mit seinem
Wörterbuch für Donauschiffer).