Volltext: Die Donau

zu verstehen, muss man die verschiedenen Fälle betrachten, 
in denen die Geschwindigkeit des Wassers vermindert wird 
und daraus die Folgerungen ziehen, welche sich für die Lage 
und Gestalt der Ablagerungen ergehen. Unserem speciellen 
Zwecke entsprechend soll hier zugleich darauf hingewiesen 
werden, wie durch die Ablagerungen das Fahrwasser verändert 
wird und wie es danach der Schiffer zu beurtheilen hat. 
Im Allgemeinen werden die Sinkstoffe in ausgiebigerem 
Masse bei Hochwasser in Bewegung gesetzt und gelangen 
dabei an Stellen, wo selbst die Geschwindigkeit des Hoch¬ 
wassers nicht mehr hinreicht, um sie fortzuführen; das- 
darauffolgende Mittel- und Mederwasser vermag dies umso¬ 
weniger; dagegen erfolgt beim Sinken des Wasserstandes aus¬ 
localen Ursachen, die später erörtert werden, oft eine locale 
oder relative Yergrösserung der Geschwindigkeit gewisser 
Wasserstränge, welche über die Haufen rinnen, und es 
werden dadurch in den letzteren Furchen oder Rinnen aus¬ 
gewaschen, die sich zuweilen zu förmlichen Armen ausbilden; 
daher der bei den Donauschiffern gebräuchliche, wenngleich 
nicht ganz allgemein gütige Satz: „Das Hochwasser legt an, 
beim Fallen runs’t es aus“. 
Die localen Bedingungen, unter denen durch verminderte 
Geschwindigkeit die verschiedenen Arten von Ablagerungen 
veranlasst werden, lassen sich zweckmässig in mehrere 
Hauptgruppen theilen, je nachdem die Verlangsamung auf die 
Veränderung des Längenprofiles oder auf die Gestalt des 
Querschnittes, oder auf die gegenseitige Richtung der beiden 
Uferböschungen, oder endlich auf die Richtung des ganzen 
Bettes zurückzuführen ist. 
a) Ablagerungen in Folge einer Veränderung des 
Grundgefälles. 
Da sich die Geschwindigkeit' des fliessenden Wassers, 
im Allgemeinsten und nach seiner ganzen Breite dort 
vermindert, wo das Gefälle des ganzen Terrains, über 
welches der Abfluss stattfindet, sich vermindert, ist. 
hiedurch eine der allgemeinsten und wirksamsten Ursachen 
von Ablagerungen gegeben. Bei solchen Gefällsbrüchen 
also, wo unterhalb einer stärker geneigten Strecke des 
Gerinnes eine flacher geneigte beginnt, finden wir ge¬ 
wöhnlich Ablagerungen quet über das Bett, zwischen 
denen das Wasser einen vielfach wechselnden - Weg sich
	        
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