Volltext: Die Donau

7 
selbst alle Arten von Schmelz wässern gegenüber den Regen¬ 
wässern verhältnismässig mehr zurücktreten, als auf der 
alpinen Seite. Dagegen gelangen die Gewässer aus den 
Karpaten, weil diese nach Süden einen steileren Abfall 
und kürzere Thäler haben als die Alpen nach Norden, 
rascher zu den Müssen Theiss, Szamos, Marosund von 
diesen in die Donau. 
Das mehr Continentale Klima der Karpaten bringt es 
mit sich, dass im Winter das Eistreiben oder selbst 
Gefrieren in den oberen kleineren Zuflüssen, und daher 
auch das Niederwasser der Karpatenflüsse meist früher 
eintritt, dagegen auch das Aufthauen und das damit ver¬ 
bundene Hochwasser gegen Ende des Winters etwas später 
stattfindet, als bei den alpinen Gewässern und im oberen 
Donau gebiete, indem die Thauwinde von Westen nach Osten 
vorrücken, also später in den Karpaten als in den Alpen 
ihre Wirkung äussern, wovon aber auch Ausnahmen ver¬ 
kommen. 
Gewöhnlich sind daher die alpinen Hochwässer bereits 
abgeflossen, wenn die karpatischen eintreten. Bisweilen 
aber treten die karpatischen Hochwässer zu den alpinen 
hinzu, und dann ergeben sich für die Strecke unter¬ 
halb der Theiss-Mündung (Titel) durch Zuströmung, 
für die Strecke oberhalb Titel bis weit stromaufwärts 
in der Theiss und der Donau durch Rückstau sehr 
bedeutende, oft verheerende Ueberschwemmungen, wie jene, 
welche im Jahre 1879 Szegedin verwüstete. 
Der erste Abschnitt (Passau - Baziäs) lässt sich also 
bezüglich des Wechsels der Wasserstände als Folge der 
Niederschlagsvertheilung kurz so charakterisiren: Die p e- 
r io di seien Hochwässer fallen auf das Ende des 
Winters und den Anfang des Frühlings, die pe¬ 
riodischen Nied er wässer auf die Zeit zwischen 
Mitte September und Mitte Februar; Mittel¬ 
wasser mit günstigster Tiefe herrscht in der Regel vom 
Mai bis Ende August, am günstigsten, mit seltenen 
Ausnahmen, gegen Ende Mai und im Juni. Unperio¬ 
dische Hochwässer treten ein: durch vorzeitige Thau¬ 
winde imDeceiriber, dann durch Wolkenbrüche im Sommer, 
nur selten durch reichliche Regengüsse mit Schmelzen des
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.