Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

W eltkriegsliteratur 
Nachträge für das Jahr 1934 
Von Universitätsprofessor Dr. Eugen v. Frauenholz, München 
I. GESAMTDARSTELLUNGEN DER VORKRIEGSZEIT UND DES 
WELTKRIEGES 
An den großen Weltkriegsdarstellungen der Kriegsarchive wird 
weitergearbeitet. Der V. Band von „Österreich-Ungarns letz¬ 
ter Krieg" liegt vor und reicht bis zum Tode Kaiser Franz Josephs. 
Der X. Band des deutschen amtlichen Kriegswerkes ist noch nicht er¬ 
schienen. 
Die russische Aktenveröffentlichung unter dem Titel „Die inter¬ 
nationalen Beziehungen im Zeitalter des Imperialis¬ 
mus" (Hobbing, Berlin) ist fortgesetzt worden. Sie geht im Gegensatz 
zu anderen amtlichen Publikationen bis in den Weltkrieg* hinein. 
II. BIOGRAPHIEN UND MEMOIREN 
Der ungarische Staatsmann Albert Graf Apponyi hat unter 
dem Titel „Erlebnisse und Ergebnisse" (Keil, Berlin 1933) 
seine Memoiren herausgegeben. 
Die groß angelegten Erinnerungen Raimond Poincaré s „Neuf 
années de souvenirs. Au service de la France" (Pion, Paris) 
sind vor ihrer Beendigung durch den Tod des Staatsmannes unter¬ 
brochen worden. Der X. Band ist nach Mitteilung des Verlages der 
Abschlußband. 
Von größter Wichtigkeit ist der II. Band der Erinnerungen des 
Engländers Lloyd George „Mein Anteil am Weltkrieg" 
(Fischer, Berlin 1934), der den III. und IV. Band der englischen Aus¬ 
gabe umfaßt und bis Ende des Jahres 1917 reicht. Das Problem der 
einheitlichen Gesamtkriegführung bei der Entente tritt in diesem Band 
besonders in die Erscheinung. Die Erinnerungen Lloyd Georges zeigen, 
wie sehr man sich auf Seiten der Entente der Wichtigkeit dieses Pro¬ 
blems bewußt war, und wie stark die Staatsmänner bemüht waren, die