Volltext: Weltkriegsliteratur (Ergänzungsheft 7 Hauptbd. 1933)

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das Apostolische Feldvikariat noch während des Krieges „Ruhmesblätter 
der k. u. k. Militär- und Marinegeistlichkeit aus dem Weltkrieg 
1914—1917" gesammelt. 
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Die stolzen Fahnen sind in Ehren gesunken. Das Heer, jahrhun¬ 
dertelang das Bindeglied des ehrwürdigen Reiches und bis zum Ende 
seine beste Institution, ist zerfallen, zerfallen erst, nachdem das poli¬ 
tische Gebilde, dem es diente, seine Auflösung gefunden hatte. Nie 
mehr wird ein Tag kommen wie jener denkwürdige im August 1914, 
da von den Bergen Tirols und aus den Tälern der Karpathen, aus 
dem Tieflande der Theiß und von der blauen Adriaküste die grauen 
Soldaten zusammenströmten, um zum letzten Male dem Ruf ihres 
Obersten Kriegsherrn zu folgen, da kaiserliche Reiterregimenter aus 
ihren Grenzgarnisonen vom Exerzierplatz und Mittagsappell an den 
Feind ritten. Noch einmal fochten, vier Jahre lang, Deutscher, Slaw' 
und Magyare für ein großes, gemeinsames Vaterland. Wie sie ge¬ 
kämpft haben, davon zeugen viele Hunderttausend stiller Soldaten¬ 
gräber in Nord, Ost und Süd. Davon spricht hier eine Reihe dokumen¬ 
tarisch-schlichter Bände : sie künden helle Begeisterung und todes¬ 
mutiges Ausharren, übermenschliches, verzweifeltes Ringen, Zusammen¬ 
bruch schließlich und stumme Resignation — aber doch auch Geist vom 
Geiste der Väter und die trostreiche Wahrheit des alten Spruches: 
„Österreich über alles — wenn es nur will!" 
NACHTRÄGE 
I. GESAMTDARSTELLUNGEN DER VORKRIEGSZEIT UND DES 
WELTKRIEGES 
Von Universitätsprofessor Dr. Eugen v. Frauenholz, München 
Politischer Verlauf 
Zu dem Buch von Kjellén „Die Großmächte vor und nach dem 
Weltkriege" ist nun unter dem Titel : „K ari Haushofe r, Jenseits 
der Großmächte (Teubner, Leipzig 1932), ein Ergänzungsband 
erschienen, der in trefflicher Weise vor allem in die geopolitischen 
Probleme der Nachkriegszeit einführt und die größeren Räume auf¬ 
zeigt (Paneuropa, Panasien usw.), mit denen man künftig zu rechnen 
haben wird.
	        
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