Volltext: Weltkriegsliteratur (Ergänzungsheft 7 Hauptbd. 1933)

26 
Frauenholz 
Reichs-Generalstabschef s. Hier tritt noch stärker der oben erwähnte 
Gegensatz zu Tage. 
Wie bei den englischen Militärs, so hat man auch bei den englischen 
Staatsmännern den Eindruck, daß unser Fühlen und Denken dem ihren 
weit näher steht als dem französischem, wenn auch die englische politische 
Anschauung härter, unbeirrter und klarer ist. Es sind erschienen: 
Lloyd George „Gedanken eines Staatsmannes" (Verlag 
für Kulturpolitik, Berlin 1929), Lord Edward Grey „Fünfund¬ 
zwanzig Jahre Politik 1892—1916" (F. Bruckmann, München 
1926), H. H. Asquith „Der Ursprung des Weltkrieges" (Ver¬ 
lag für Kulturpolitik, Berlin 1924), H. H. Haidane „Erinnerungen 
aus meinem Leben" (Deutsche Verlagsanstalt, Stuttgart 1930) und 
das fünfbändige Werk von Winston S. Churchill „Weltkrisis" 
und „Nach dem Kriege" (K.F.Koehler, Leipzig 1924 und 1926, die 
letzten drei Bände beim Amalthea-Verlag, Wien 1928—1930). Durch 
alle diese Memoiren zieht sich wie ein roter Faden der Gedanke, daß 
England sich die Seeherrschaft habe wahren müssen. Der Neubau der 
deutschen Flotte hat England zum Übertritt zur Entente veranlaßt. 
Die Russen haben ihre Erinnerungen teilweise im Exil geschrieben, 
sie konnten daher weniger auf aktenmäßiges Material zurückgreifen. 
Man begegnet bei ihnen einer ausgesprochenen Feindschaft gegen Öster¬ 
reich, aber auch einer nur geringen Hinneigung zu Deutschland. Das 
Bündnis mit Frankreich hatte feste Wurzeln geschlagen, ein Beweis, wie 
notwendig der RückVersicherungsvertrag Bismarcks gewesen war. 
Die Memoiren des russischen Kriegsministers W. A. Suchom- 
linow „Erinnerungen" (Reimar Hobbing, Berlin 1924) geben 
vor allem Einblick in die Reformarbeit im russischen Heere, die nach 
dem japanischen Krieg, stark beeinflußt durch Frankreich, durchgeführt 
worden ist. Auch von der russisch-französischen Militärkonvention und 
den Besprechungen der beiden Generalstäbe ist die Rede. General Ser¬ 
gej Dobrorolski hat über die „Mobilmachung der russi¬ 
schen Armee" (Deutsche Verlagsgesellschaft für Politik und Ge¬ 
schichte, Berlin 1922) eine Studie veröffentlicht, die bei aller Kürze 
sehr aufschlußreich ist. Vom General der Infanterie und Generalquartier¬ 
meister des Großfürsten Nikolai Nikola je witsch, Jurij Daniloff, 
stammen zwei Bücher: „RußlandimWeltkrieg 1914—1915" (Fro- 
mannsche Buchhandlung, Jena 1925) und „Dem Zusammenbruch 
entgegen" (Hahn, Hannover 1928) sowie eine aufschlußreiche Bio¬ 
graphie des russischen Oberkommandierenden „GroßfürstNikolai
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.