Volltext: Weltkriegsliteratur (Ergänzungsheft 7 Hauptbd. 1933)

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Frauenholz 
(Bruckmann, München 1931) ausdrückt. Gegen Bülow wendet sich auch 
der österreichische Botschafter am italienischen Hof, Freiherr v. 
Macchio, in seinem Buche „Wahrheit! Fürst Bülow und ich 
in Rom 1914/15" (Jung-Österreich-Verlag, Wien 1931). Das Buch ent¬ 
hält aufschlußreiche Mitteilungen über die Forderungen Italiens vor 
seinem Kriegseintritt und über die österreichischen Anerbietungen. 
Der letzte Vorkriegs- und erste Kriegskanzler, T h e o b a 1 d von 
Bethmann Hollweg hat „Betrachtungen zum Weltkrieg" 
(Reimar Hobbing, Berlin 1919—1922; 2 Bände) geschrieben, aus denen 
der gewaltige Unterschied in der Auffassung über das Staatskanzleramt 
zwischen Bismarck und Bethmann sehr deutlich zum Ausdruck kommt. 
Ungewollt entlastet dieses Bekenntnis des Reichskanzlers die dritte 
Oberste Heeresleitung von dem Vorwurf, sie habe über ihre Befugnisse 
hinaus in die Politik eingegriffen; denn es erweist, daß ihr angesichts 
der schwächlichen Haltung des Kanzlers gar nichts anderes übrig blieb. 
Der zweite Kriegskanzler Georg Michaelis schildert seine 
kurze Kanzlerschaft in einem Buche „Für Vo 1 k und Staat" (Furche¬ 
verlag, Berlin 1922); für den hochbetagten Grafen Georg He rt¬ 
lin g führte dessen Sohn, Rittmeister Graf Hertling, die Feder in „Ein 
Jahr in der Reichskanzlei" (Herder, Freiburg i. Br. 1919). 
Dessen Nachfolger, Prinz Max von Baden, endlich gibt ein 
erschütterndes Bild von dem Versagen der Regierungsgewalten und der 
Parteien, vor allem der Sozialdemokratie in seinen „Erinnerunger; 
und Dokumenten" (Deutsche Verlagsanstalt, Stuttgart 1927). 
Interessantes vornehmlich zur Innenpolitik trägt Staatssekretär 
Karl Helfferich in seinem dreibändigen Werke „Der Welt¬ 
krieg" (Ullstein, Berlin 1919) bei. 
Von bulgarischer Seite liegen meines Wissens in deutscher Sprache 
keine Memoiren oder Biographien vor. 
Für die Türkei ist in erster Linie das dreibändige Werk des Gasi 
Mustafa Kemal Pascha „Die neue Türkei" (K. F. Koehler, 
Leipzig 1928—1929) zu nennen, das den erfolgreichen Kampf der neuen 
Türkei gegen den Zwang des Friedensvertrages schildert. Mit den 
türkischen Problemen vor und im Weltkrieg setzt sich der Großvezier 
und Marschall Ahmed Izzet Pascha in seinen „Denkwürdig¬ 
keiten" (K. F. Koehler, Leipzig 1927) auseinander. 
Auf das Buch des deutschen Generals Liman von Sanders wurde 
oben hingewiesen. Der österreichische Militärbevollmächtigte in Kon¬
	        
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