Volltext: Weltkriegsliteratur (Ergänzungsheft 7 Hauptbd. 1933)

Weltkriegsliteratur 
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der Obersten Heeresleitung über ihre Tätigkeit 1916 
bis 1918" (ebenda, 1922) veröffentlicht er wichtiges Quellenmaterial. 
Die Seekriegführung hat durch den U-Bootkrieg für die Mittel¬ 
mächte im Jahre 1917 die Bedeutung gewonnen, die sie nach dem ur¬ 
sprünglichen Plane ihres Schöpfers schon zu Kriegsbeginn hätte haben 
müssen. Großadmiral Alfred von T i r p i t z legt seine Auffassungen 
in seinen „Erinnerungen" (K. F. Koehler, Leipzig 1919) und in den 
zwei Bänden „Politische Dokumente" (Cotta, Stuttgart 1924 und 
Hanseatische Verlagsanstalt, Hamburg 1926) dar. Ein Gegenspieler 
Tirpitz' war Admiral von Pohl, dessen Witwe in „Aus Auf¬ 
zeichnungen und Briefen während der Kriegszeit" (Karl 
Sigismund, Berlin 1920) die Angriffe des Großadmirals gegen ihren 
Mann zu entkräften sucht. Admiral Reinhold Scheer schildert 
„Deutschlands Hochseeflotte im Weltkrieg" (Scherl, Ber¬ 
lin 1920), während der Befehlshaber der U-Boote, Admiral Andreas 
M i c h e 1 s e n in einem kleinen Buch „D er U-Bootkrieg 1914—1918" 
(K. F. Koehler, Leipzig 1925) eine auch dem maritimen Laien gut ver¬ 
ständliche Darstellung der Eigenart dieser Waffe gibt. 
Ferne Kriegsschauplätze behandeln aus eigener Erfahrung General 
der Kavallerie Liman von Sanders in „Fünf Jahre Türkei" 
(Scherl, Berlin 1919), General von Lettow-Vorbeck in „Meine 
Erinnerungen an Deutsch-Ostafrika" (K. F. Koehler, Leipzig 
1920) und Admiral Vollerthun in „Der Kampf um T singt au" 
(Hirzel, Leipzig 1920). 
Erwähnen möchte ich hier ein Buch des Obersten Bauer „Der 
Große Krieg in Feld u n d Heimat" (Osiandersche Buchhandlung, 
Tübingen 1922), da der Verfasser, selbst Angehöriger der Obersten 
Heeresleitung, sehr bemerkenswerte Schilderungen des Dienstbetriebes 
und der Zusammensetzung des Großen Hauptquartiers und gute Charak¬ 
teristiken der Persönlichkeiten gibt. 
Auch von deutschen Staatsmännern liegen zahlreiche Veröffent¬ 
lichungen vor. Für die Geschichte der Vorkriegszeit sind des Fürsten 
Bernhard von Bülow „Denkwürdigkeiten" (4 Bände, Ull¬ 
stein, Berlin 1930—1931) eine Quelle, die mit Kritik und Vorsicht auf¬ 
zunehmen ist. Die Art, wie Bülow seine eigene Person in den Vorder¬ 
grund rückt und den Kaiser herabsetzt, hat eine fast einmütige Ab¬ 
lehnung hervorgerufen, die sich u. a. auch in der von Friedrich 
Thimme herausgegebenen Sammlung „Front wider Bülow"
	        
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