Volltext: Weltkriegsliteratur (Ergänzungsheft 7 Hauptbd. 1933)

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Frauenholz 
diesem Posten verblieben und hat sich, wie General Krauss in seinem 
oben angeführten Buche bezeugt, gute Kenntnis von den schwierigen Ver¬ 
hältnissen im österreichisch-ungarischen Staatswesen erworben, so daß 
er entgegen manchen unüberlegten und schroffen reichsdeutschen Ur¬ 
teilen zu einer gerechten Beurteilung der Leistungen des österreichisch- 
ungarischen Heeres und seiner Führer kommt. Besonders betont Cramon 
die unverrückbare, prachtvolle Bündnistreue des alten Kaisers. 
Von Erinnerungen österreichischer Militärs sind noch GdK. Wla¬ 
dimir F r h. v. Giesl: „Zwei Jahrzehnte im Nahen Orient" 
(Kulturpolitik, Berlin 1927) und General Ottokar v. Landwehr: 
„Hunger" (Amalthea, Wien 1931) zu nennen. Das erste enthält eine 
Anzahl von Daten zur Balkanpolitik und besonders zur Geschichte des 
österreichisch-serbischen Konfliktes. Gen. Landwehr schildert mit seiner 
Tätigkeit als österreichischer Ernährungsminister zugleich eines der 
schwierigsten Kriegsprobleme der Donaumonarchie. 
Auch eine Reihe von österreichisch-ungarischen Staatsmännern des 
Weltkrieges hat Veröffentlichungen über ihre Tätigkeit herausgegeben. 
Es sind zum großen Teil letzten Endes Rechtfertigungsschriften gegen 
die Vorwürfe, die zu Recht oder Unrecht gegen ihre Amtsführung er¬ 
hoben worden sind. Ich verzeichne hier die nachstehenden Werke: 
Stefan Graf Burian „Drei Jahre aus der Zeit meiner 
Amtsführung im Kriege" (Ullstein, Berlin 1923), Ottokar 
Graf Czernin „Im Weltkrieg" (Ullstein, Berlin 1919), Stefan 
Graf Tis za „Briefe 1914—1918" (Reimar Hobbing, Berlin 1928), 
Julius Graf Andrássy „Diplomatie und Weltkrieg" 
(Berlin 1920), M. Graf Károlyi „Gegen eine ganze Welt. 
Mein Kampf um den Frieden" (Kulturpolitik, München 1924). 
Alle diese Aufzeichnungen erweisen, daß auch auf politischem Gebiet 
ebenso wie auf militärischem die für die Mittelmächte so bitter nötige 
Einheitlichkeit des Handelns im Weltkrieg fehlte. 
In ungarischer Sprache und ungarischem Sinn gibt FM. Erzher- 
zog Josef ein mehrbändiges Werk „A Világháború" — Der Welt¬ 
krieg (Budapest, K.U.Akademie der Wissenschaften 1928ff.) heraus, 
das die militärischen und politischen Handlungen der Kriegszeit sehr 
scharf kritisiert. 
b) Deutschland, Bulgarien, Xlürkei 
Im Mittelpunkt des Interesses stand vor dem Weltkrieg Kaiser 
Wilhelm II. Auf seine Person vereinigte sich auch beim Friedensschluß
	        
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