Volltext: Die Linzer Stadtpfarrkirche

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sind ganz vorzügliche Leistungen des Bildhauers Hiebl, die 
wahrlich nicht zu den Dutzendwerken der handwerklichen 
Barockplastik zählen, über dem Bilde erscheint der Erzengel 
Michael, der als Beschützer der Mutter Gottes während 
ihres Erdenlebens seit dem 16. Jahrhundert in der Zeier der 
Goldenen Samstage besonders verehrt wurde, über die ge 
schwungenen Architraven und um das Bild herum schwingen 
sich fröhliche Gnglein mit marianischen Sgmbolen, die der 
Lauretanischen Litanei entnommen sind. 2n der obersten vor 
gebeugten Nische erscheint das Auge Gottes. Die Anschrift 
darunter: „Veni, sponsa mea, veni coronaberis“ („Komm, 
meine Braut, komm, denn du sollst gekrönt werden") (Gantic. 
4. 5. 82) kündet den Grutz der Heiligsten Dreifaltigkeit an 
Maria, die aus dem Grabe zum göttlichen Throne empor 
schwebt. Über dem Bilde selbst ist in einer Kartusche die 
BZeiheschrift des Pfarrers Posch angebracht: „Ara Ascen- 
denti Virgini Deiparae noviter erredum 1772“ („Hu Ehren 
der Himmelfahrt der jungfräulichen Gottesmutter neu er 
richtet 1772"). 
Das Altarbild schuf Earl von Reslfeld. Das Bild ist 
von „Rösfelfeldt" signiert und gibt das 2ahr 1695 an. Bon 
Reslfeld (f 1735 im Stifte Garsten), besitzen wir in Linz in 
der Karmelitenkirche und in Urfahr (aus der abgebrochenen 
Zranz-Raver-Kapelle im aufgehobenen 2esuitenkolleg) mehrere 
schöne Altarblätter. 2hm werden auch die beiden Apostelbilder 
am Altar der Sakristei-Empore in unserer Kirche zugeschrie 
ben. §Ur die Stadtpfarre hat er eine besonders schöne Himmel 
fahrt Mariens geschaffen. Dechant Gentilotti hat das Bild 
1695 für die neue (zweite) Barockeinrichtung bestellt. Auf dem 
farbenfreudigen Bild ist eine dreifache Bewegung in der Szene 
am Grabe Mariens zu bemerken. Die meisten Apostel sehen 
nach links zu einem Apostel hin, der demütig im Vordergrund 
kniet. Es dürfte Thomas fein, der nach der Legende beim 
Begräbnis Mariens nicht anwesend war, bald hernach sich
	        
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