Volltext: Die Linzer Stadtpfarrkirche

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Kirche. Am Rande sitzen als zierliche Figuren König David und 
Moses. Am reichgeschwungenen Kanzelleib sind die Lgmbole 
der vier Evangelisten als vergoldetes Relief dargestellt. Frohe 
Putti fordern auf, das Wort Gottes zu hören. 
Durch das rotmarmorne Speisgitter treten wir in das 
Presbgterium ein (B 6). Der Dreiachtel-Abfchluß und die 
unregelmäßigen Linien der Pilaster und Gesimse verraten, daß 
hier in dem alten, dicken Gemäuer noch viel vom gotischen 
Kern aus der Feit Kaiser Friedrichs III. verborgen steckt. 
Friedrichs schönen Gedenkstein"') — wohl eine Wiener Arbeit 
— sehen wir rechts neben dem Sakristeifenster (B l 1). 2n den 
Ehorabfchluß schmiegt sich schwungvoll der riesige Altaraufbau 
hinein, den die Erbauer Scheidler und Wanderer wohl als 
ihr Meisterstück kunstvoll bis an die Decke hochgetrieben 
haben, so daß das Kren; am Gewölbe sich vorneigen muß. 
Der große Aufbau ist wie eine goldene Muschel, die den 
Altartisch mit dem Tabernakel wie eine kostbare Perle 
umfängt. 
Der A l t a r t i s cf) 115 ) ruht seit 20. Mär; 18% auf einem 
sehr nüchternen, massiven Marmorunterbau, der den früheren 
schwungvollen Sarkophag ersetzt hat. Auf dem Altartisch baut 
sich der Doppeltabernakel auf, dem eine glänzende Wolke 
entzückender Engelchen mit Weizengarben und Trauben zu 
fliegt. Das Gezelt Gottes schließt nach oben die Weltkugel 
ab, die zwar von der Schlange umschlungen, aber vom strah 
lenden Kreuz sieghaft überragt wird. Vom Tabernakel fchwin- 
gen sich goldene Portalbauten, in denen verschnörkelte Vasen 
flammen, bis an die Enden des Altares, wo auf mächtigen 
Voluten anbetende Engel knien. 
2m H o ch b a u"°) stehen zwischen dem äußeren SLulen- 
paar links der hl. 2ofef, rechts der hl. Leopold in flatternden 
Goldmänteln. 2m Mittelbau weifen auf das Bild der Himmel 
fahrt Mariens die Eltern der Mutter Gottes, 2oachim und 
Anna, in freudiger Bewegung hin. Diese vier großen Statuen
	        
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