Pfarrer Steyrer hat die Stadtpfarrkirche auch sehr reich
mit wertvollen Paramenten ausgestattet. Aus der »Zeit Maria
Theresias (oder schon Leopolds I.) ist noch ein Ornates aus
blumigem Seidenbrokat erhalten, der aus dem (Zelte des Kara
Mustapha erbeutet fein soll. Die silbernen Schließen des
Vespermantels ziert der Kaiseradler. Pfarrer Steyrer spen
dete aus eigenen Mitteln 1T52 den sogenannten Steyrer»
Ornat mit farbigen Blumen aus echtem Silbergrund. Tr ist
noch immer in Gebrauch. Aus dem Gebrauche ausgeschieden
ist ein sehr sigurenreiches Metzkleid dieser <3eit, zu dem ein
ebenso prunkhastes Antependium gehört. <Zn die farbenpräch
tige Applikationsstickerei sind die Fleischteile der Figuren als
seinbemalte Pergamentblättchen eingesetzt. Das gestirnte
Gitterwerk würde 1720 als Lntstehungszeit nahelegen, die
vielen spielerischen Figuren des Antipendiums zeigen aber
schon ausgeprägtes Rokoko.
8. Die Errichtung der Diözese Linz und
die Teilung des Stadtpfarrgebietes O7S5).
Die dritte Barockausstattung der Stadt-
pfarrkirche unter Stadtpfarrer Michael von
Posch (1770— 1766)
Als der weitblickende Stadtpfarrer Michael von Posch
die Pfarre übernahm, mutz er schon geahnt haben, datz für
Pfarrkirche und Pfarre neue (Zeiten kommen. Darum ging
er gleich daran, der Kirche eine neue Ausstattung zu geben
und war die ganzen 16 2ahre feines Wirkens als Stadt-
pfarrer tätig, sie möglichst glanzvoll zu gestalten. Die not
wendigen Änderungen an den Altären infolge der Aushebung
der Bruderschaften unter 6oses II., die Hoffnung auf die
Erhebung der Stadtpsarrkirche zur Kathedrale des neuge
gründeten Bistums und der Wettstreit mit den drei neu