Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

17 
Alt-.Linzerin. 
Vom Balier nb erg führt ein Fuss weg zürn Reservoir der 
grossen Wasserleitung mit schönem Quellenhause, wobei 
wieder Anlagen mit Ruhebänken, und zur prachtvollen, vom 
Wiener Architekten Fellner im Jahre 
1900 erbauten Villa des Grosshändlers 
Hirsch und dann von dort abwärts 
zum sogenannten Groatendörfel, wo 
einst Trenks Panduren gehaust, und 
weiter zum städtischen Volksgarten. 
Endlich die schönen und ausgedehnten 
Anlagen im Stadtwäldchen auf dem 
Freinberge nächst dem Jesuitenkloster 
mit herrlichem Ausblick von der Franz 
Josef-Warte auf Stadt und Land. 
Dem Vergnügen dienen das gut 
geleitete Landestheater, die Con¬ 
certe der trefflichen Regimentskapelle, 
welche an Sonn- und Feiertagen im 
Volksgarten und Sonntag mittags 
vor dem Landhause spielt, verschie¬ 
dene Concerte anderer Kapellen, dann jene des Musikvereines, 
der Männergesangvereine „Liedertafel Frohsinn" (Zweitältester 
in Oesterreich) und „Sängerbund" und 
mancher Kunstgrössen. Zur Reisezeit 
findet der Fremde in den schattigen 
Gastgärten trefflichen Stoff und wohl¬ 
bereitete Speisen, angenehme Gesel¬ 
ligkeit und hat stets Gelegenheit, 
den Ruf von der Schönheit der 
Frauen und Mädchen in Linz bestätigt 
zu finden. 
Mangeln gleich hier die Genüsse 
der Grossstadt, so entschädigt dafür 
unsere Donaustadt durch das Behagen, 
durch die Ruhe, die herzliche Auf¬ 
nahme seitens der kerndeutschen Be¬ 
völkerung, welche Verhältnisse jeden 
Fremden anmuthen, und nicht zuletzt 
auch die schöne Umgebung. 
Unermüdlich schafft eine tüchtige 
Gemeindevertretung für das Aufblühen 
der Stadt, welche sich immer mehr 
2 
Linzerin.