Volltext: Jahresbericht der K. K. Staats-Gewerbeschule in Linz 1907/08 (1907/08)

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D. Die gewerbliche Fortbildungsschule. 
Der Besuch der gewerblichen Fortbildungsschule blieb in diesem Schuljahre 
gegenüber dem Vorjahre unverändert in der Anzahl der Schüler. Die Zahl der durch 
schnittlich anwesenden Schüler ist von 82°/ 0 auf 85Y 2 °/ 0 gestiegen. Die Organisation 
blieb in diesem Schuljahre wegen Mangel entsprechender Unterrichtslokale für die 
schon für dieses Schuljahr projektierten 4 fachlichen Fortbildungsschulen unverändert. 
Damit entfiel auch die Trennung der Unterrichte der Gehilfen von denen der Lehr 
linge und wurden die ersteren, von denen heuer 56 gegenüber 44 im Vorjahre diese 
Abteilung besuchten, wie früher in die einzelnen Klassen ihrer Vorbildung entsprechend 
eingeteilt. Nachdem beim Neubau des Werkstättengebäudes durch Ausbildung des 
Dachgeschosses zu Unterrichtslokalen seither zwei neue Zeichensäle nebst Lehrmittel 
zimmer und Nebenräumen geschaffen wurden, von denen der eine auch als Malerwerk 
stätte dienen soll, steht der bereits genehmigten Eröffnung der fachlichen Fortbildungs 
schulen mit Beginn des kommenden Schuljahres kein Hindernis mehr im Wege. An 
die schon an anderen Schulen bestehenden fachlichen Fortbildungsschulen der Bäcker, 
Gastwirte, Schuhmacher und Schneider, der neueröffneten für Buchdrucker und der 
im nächsten Schuljahre gleichfalls wahrscheinlich zu eröffnenden fachlichen Fortbildungs 
schule für Friseure schließen sich dann die an der Anstalt zur Eröffnung gelangenden 
an, so daß mit Ausnahme des Bauschlossergewerbes die wichtigsten Gewerbe ihre 
fachlichen Fortbildungsschulen besitzen werden und das Fortbildungsschulwesen der 
Stadt den modernen Anschauungen entsprechend organisiert sein wird. Was die Ver 
teilung der Gewerbe der Schüler anbelangt, so war ein merklicher Rückgang der 
Schüler kunstgewerblicher Richtung zu bemerken, der umso bedauerlicher ist, als ge 
rade bei diesen Gewerben eine Weiterbildung dringend geboten ist. Den regelmäßigsten 
Schulbesuch weisen die Lehrlinge der mechanisch-technischen Gewerbe nach, was dem 
energischen Vorgehen der betreffenden Fabriksdirektionen zu verdanken ist, die über 
ihre Lehrlinge strenge Kontrolle ausüben. Aus den Werkstätten der Staatsbahnen be 
suchten 18 Lehrlinge urd 10 Gehilfen die Fortbildungsschule, denen eine Verkürzung 
der Arbeitszeit um 1 Stunde an den Schultagen gewährt wurde und die nötigen Lehr 
mittel unentgeltlich beigestellt wurden. Bei der am 3. Mai erfolgten Verteilung der 
Zeugnisse wurden folgende Schüler wegen ihres durchwegs sehr guten Erfolges, be 
sonderen Fleißes und tadellosen sittlichen Verhaltens öffentlich belobt und diese Be 
lobung auch gleichzeitig in der Linzer „Tages-Post k< und im „Linzer Volksblatt k ‘ öffent 
lich bekanntgegeben. 
I. Klasse b: 
Groiß Rudolf’ Zimmerlehrling. 
Schüller Bernhard, Maurerlehrling. 
II. Klasse a: 
Bayer Franz, Tischlergehilfe. 
Ehgartner Josef, Steinmetzlehrling. 
Wehringer Franz, Tischlerlehrling.
	        
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