Volltext: Jahresbericht der K. K. Allgemeinen Staats-Handwerkerschule in Linz 1889/90 (1889/90)

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c) In der Beistellung eines eigenen Gebäudes zur Unterbringung der Staats- 
Handwerkerschule, sowie der mit derselben verbundenen gewerblichen 
Fortbildungsschule und des offenen Zeichensaales auf alleinige Kosten 
der Stadtgemeinde Linz; dieselbe hat ferner dieses Gebäude in tadellosem 
Bauzustande zu erhalten, ferner die Kosten einer vollkommen ent 
sprechenden Beheizung und Beleuchtung für alle den Zwecken der Lehr 
anstalt dienenden Räumlichkeiten zu tragen, endlich einen diensttauglichen 
Schuldiener ausschliesslich für diese Lehranstalt zu bestellen und zu 
besolden. 
Die gesammte Organisierung der Staats-Handwerkerschule und der mit 
derselben verbundenen Fortbildungsschule und des offenen Zeichensaales erfolgt 
ansschliesslich nach den Weisungen des hohen k. k. Ministeriums für Cultus 
und Unterricht. Der Director und die sämmtlichen Lehrkräfte werden von der 
k. k. Staatsverwaltung ernannt und geniessen als Staatsbedienstete die gesetz 
lich bestimmten Bezüge und Ruhegenüsse aus Staatsmitteln. Dieselben stehen 
zu den übrigen für die Errichtung und Erhaltung der Lehranstalt Beitrags 
pflichtigen in keinem Rechtsverhältnisse. 
Zur Ueberwachung und Förderung der Lehranstalt wird ein Schulausschuss, 
dessen Wirkungskreis durch ein besonderes Statut geregelt ist, bestellt. 
Dies sind die wesentlichsten Punctationen des abgeschlossenen Vertrages, 
welcher wenigstens in dieser auszugsweisen Form an dieser Stelle vorgeführt 
werden musste. 
Mit dem hohen Erlasse des Unterrichts-Ministeriums, Z. 5646, vom 
13. Juni 1889 wurde Herr Karl Genaück, Professor an der Staats-Gewerbe 
schule in Reichenberg, nach Linz versetzt und mit der Leitung der neu zu 
begründenden Anstalt betraut. Nachdem derselbe noch vorher die bereits voll 
ständig ausgebauten Staats-Handwerkerschulen in Jaromer und Kladno, dann 
die Communal-Handwerkerschule in Jungbunzlau einem eingehenden Studium 
unterzog, und die Unterstützung dieser Anstalten auch dankbar anerkennen 
muss, traf er am 15. Juli 1889 hier in Linz ein. 
Zu dieser Zeit war das Schulgebäude noch nicht ganz in den Putzarbeiten 
fertig und es muss nur der sehr wohlwollenden und energischen Förderung 
der Gemeindevertretung, insbesondere ihres hochverdienten, sehr verehrten 
Bürgermeisters, sowie der tüchtigen und entschiedenen Bauführung gedankt 
werden, dass trotz der noch zu bewältigenden grossen Arbeiten die Eröffnung 
der Staats-Handwerkerschule mit 1. October, der mit derselben verbundenen 
gewerblichen Fortbildungsschule und des offenen Zeichensaales mit 15. October 
1889 stattfinden konnte. Hiebei ist ganz besonders zu betonen, dass die Stadt 
gemeinde unserer Anstalt ein wirklich schönes und der Landeshauptstadt 
würdiges Heim eröffnete, dass bezüglich der inneren Anlagen im besten Ein 
vernehmen mit der Leitung vorgegangen wurde, und dass man allen unseren 
billigen Ansprüchen vollkommen gerecht geworden ist. 
Aber auch die in dieser Zwischenzeit zu bewältigende Arbeit, betreffend 
die Einrichtung der Lehrräume, dann der Werkstätten und Sammlungen, und
	        
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