Volltext: Stephan Rottaler

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Pfeil vereinen! Ueberdies sprechen ja auch alle stilistischen und örtlichen 
Momente für die Hand des Meisters.1 
Die Inschrifttafel am Nordflügel des Hofes besagt: „PHILIPPS BISCHOVE 
ZV FREYSING ADMINISTRATOR ZV NVMBVRG PFALCZGRAVE BEY 
RHEIN HERCZOG IN BEYRN HAT DISEN PAW VON GRVND AVF- 
GEFVERT VND VERBRACHT ANNO DNI MDXIX“ (Abb. 55). 
Zwei kleine Engel, in Nischen an den untern Ecken der Tafel eingezwängt, 
halten je ein Wappen, deren eines Pfalzbayern mit dem Bistum Freising, das 
Abb. 55. Inschrifttafel im Hofe der bischöflichen Residenz zu Freising 
andere Pfalzbayern mit dem Bistum Naumburg zusammenfaßt. Die Engelchen 
muten wie ihre kleinen Gesellen am Stein des Lang von Wellenburg, des Klosen, 
oder am Krönungsrelief des Landshuter Vesperstuhls an, und ihre fein gebohrten 
Locken stimmen ganz mit jenen des hl. Sebastian am Marolt-Altar überein. Auch 
im Figürlichen also schließt sich zwanglos der Ring. So haben wir denn in dem 
,Steinmetzen und Schnitzer S.R. nunmehr auch einen Baumeister zu sehen und 
zwar den Schöpfer des ältesten Bauwerkes deutscher Frührenaissance in Bayern. 
Bischof Philipp hatte in dem Hofraum seines Schlosses schließlich noch 
einen prächtigen Marmorbrunnen errichten lassen. Alle Chronisten erwähnen 
seiner in den überschwenglichsten Ausdrücken. So berichtet noch Meichelbeck 
1 Auf die übrige Architektur des Hofes weiter einzugehen, würde den Rahmen unserer Auf- 
gäbe überschreiten. Wir verweisen auf die K. D. B. I, 378.
	        
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