Volltext: Stephan Rottaler

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Ein Gleiches möchte ich auch annehmen für das anmutige Relief eines lehren¬ 
den hl. Petrus im Bayerischen Nationalmuseum (Saal 24), dessen Provenienz 
sich nicht nach weisen läßt, das dafür aber um so deutlicher in allen Ein¬ 
zelheiten die Zugehörigkeit zu den Werken des Meisters S. verrät (Abb. 43). 
Am nächsten steht es den drei Reliefbüsten der christlichen Helden vom Vesper¬ 
stuhl, doch ist es unverkennbar eingehender und liebevoller durchgearbeitet. 
Im Anschlüsse an die eben erwähnten Vesperstuhl-Reliefs wird man nicht 
umhin können, ein weiteres Werk in die Untersuchung zu ziehen, dessen Her- 
Abb. 42. Holzrelief des Todes Mariä in der Pfarrkirche zu Kelheim 
kunft aus Landshut gesichert ist. Wer ist der Schöpfer des reizenden, zierlich 
/aufgebauten Standrahmens, der das Bildnis des kunstfreudigen bayerischen Herzogs 
| Ludwig X. von der Hand des Hofmalers Hans Schwab (1516) umschließt und ehedem 
/ einen Kamin in der Trausnitz ob Landshut zierte, sowie jetzt jenen des Dachauer 
Saales (22) im Bayerischen Nationalmuseum (Abb. 44)? In Betracht kommen 
nur Hans Leinberger und der Meister S. R. Auch hier spricht alles wieder für 
den letzteren. Auf Leinberger könnte höchstens die allgemeine Form des Muschel¬ 
giebels hinweisen, wie sie ein einziges Mal an den Reliefs des Moosburger Hoch¬ 
altars, jedoch in weit gröberer, plumperer Art, vorkommt. Das ist zu wenig, um 
einen Schluß auf Leinberger zu rechtfertigen. Entschieden mehr hat der Rahmen 
von der Art des Meisters S. R. Vom Aufbau abgesehen, spricht namentlich
	        
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