Volltext: Stephan Rottaler

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nur mit S. und R. signierte, so 
läßt er es hier mit dem von 
einem Strich durchquerten Pfeil 
bewenden. Die vollkommene 
stilistische Uebereinstimmung 
mit den schon erwähnten Werken 
zerstreuen alle Bedenken, die 
etwa der verschiedenartigen 
Monogrammierung halber laut 
werden könnten. Die oberen 
Zwickel des Steines füllen links 
eine geflügelte Kugel mit den 
Buchstaben A. P., rechts eine 
Kugel, über der ein Täfelchen 
mit der Jahreszahl 1521, dem 
Entstehungsjahr des Steines 
hängt (Abb. 12). Auch hier also 
wieder ein Täfelchen wie an 
dem Schrein und an dem rechten 
Flügel des Marolt-Altars sowie am 
Steine in St. Jodok zu Landshut.1 
Der andere signierte Stein ist 
am Westportal der Garnisons¬ 
kirche in Ingolstadt2 einge¬ 
mauert, er ist einer Dorothea 
Esterreicherin, gest. 1521, und 
einer Elisabeth Esterreicherin, 
gest. 1497, gewidmet (Abb. 11). 
Hier blieb der Bildhauer ganz 
ornamental. Eine Frührenais¬ 
sance-Nische, deren Bogen und 
1 Der Stein fand bisher Erwäh¬ 
nung bei Lübke, Geschichte der Re¬ 
naissance in Deutschland 1. Aufl. (1872) 
S. 521 und 2. Auflage II. (1882) S. 7; 
dann in den K. D. B. I, 366 An beiden 
Stellen werden die Buchstaben A. P. 
irrtümlicherweise als Steinmetzzeichen 
angesprochen, die eigentliche Meister¬ 
marke aber übersehen. Um die stili- 
Abb. 11. Epitaph der Dorothea und Elisabeth Esterreicherin, gest. 1521 
und 1497, an der ehemal. Minoritenkirche in Ingolstadt 
stische Untersuchung nicht zu hemmen, verschieben wir die Deutung der Buchstaben A. P. auf 
eine geeignetere Stelle. Aeltere Abbildungen des Steines — aus dem 18. Jahrhundert — bieten 
cgm. 1717 S, 407 mit dem falschen Datum 1525 statt 1521; die Buchstaben A. P. fehlen; ferner 
cgm. 1718 S. 193, wo alle in Frage stehenden Zeichen weggelassen sind. Eine Abbildung des 
Steines aus der Zeit um 1800 gibt Manuskript 418 des Histor. Vereins von Oberbayern S. 71. 
* K. D. B. I, 51, wo die Signatur unerwähnt blieb. H. 1,61, Br. 0,80 m. 
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