Volltext: Stephan Rottaler

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schönen Frau“ Renaissanceformen auftreten.1 Und schließlich haben wir uns 
noch daran zu erinnern, daß Stephan Rottaler für den Ingolstädter Bürger Hanns 
Esterreicher zwei Gedenksteine in die dortige Minoritenkirche fertigte. Stephan 
Rottaler dürfte demnach von Ingolstadt gestammt haben, war später in Landshut 
ansässig und ist auch dort gestorben. So können wir das Bild von dem künst- ♦ 
lerischen Schaffen unseres Meisters auch mit einigen persönlichen Lebensnotizen 
ausmalen, die, so bescheiden sie auch sein mögen, für die Kunst- und Künstler¬ 
geschichte von nicht zu unterschätzendem Werte sind. 
1 K. D. B. I, S. 16, 42 und 26 und Taf. 3. Die merkwürdigen phantastischen Gewölbezieraten 
werden den Nachfolgern Hanns Rottalers, Erhard oder Ulrich Heidenreich von Regensburg, in 
deren Händen der Bau der Kirche von 1503—1527 lag, zugeschrieben. Sichere Nachweise über 
die Entstehungszeit und den Meister fehlen zur Zeit. 
Kurz vor Abschluß des Druckes erhalte ich durch die Gefälligkeit des Herrn Dr. Buchheit 
in München-Pasing noch einige auf den Namen „Rottaler“ bezügliche, aus Stadtkammerrechnungen 
des Münchener Stadtarchivs gewonnene Notizen, die ich der Vollständigkeit halber hier anfüge. 
1487, 1488 und 1490 erhält ein Ritter Jörg Rottaler Schenkungen von der Stadt. 1493, 1497 und 
1500 wird unter den von der Stadt Besoldeten erwähnt: „Lucas Rottaler Obrister maurer Maister“. 
Vom Jahre 1500 lautet der Eintrag: Lucas maurer und Heinrich Zymermann gehen nach Landshut, 
das Zymmer und Dachwerk auf sand martens kirchen und den Turm zu besichtigen.“ Für etwaige 
Beziehungen dieses Lucas Rottaler zu Hans und Stephan Rottaler fehlen z. Z. alle Anhaltspunkte. 
Vielleicht haben wir in den Rottalern eine vielgliederige Baumeisterfamilie zu erblicken. — Ich 
verfehle nicht, Herrn Dr. Buchheit für die freundliche Ueberlassung der Notizen auch hier meinen 
besten Dank auszusprechen.
	        
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