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Gasangriff
wir trafen einen Wind, der sich unserm Zorne verschwor,
Da entriegelten wir dem Gase das stählerne Tor.
Bleichsüchtig grün, tierhast, vampirhaft, mit Schnecken-
Ausgehungert von finsterer Kerkerhaft, sbauch
Verdorrt und durstig nach lebendigem Saft,
Kriecht er hervor, molluskifcher Leib aus Rauch.
Wind spornt die Bestie. Sie stinkt nach Lhlor.
Das Gasraubtier kriecht
8euchtfingrig tastend auf weichen leisen Pfoten.
Blatt und Blume siecht.
Sterben muß der 8alter, der an toten
Blumenlippen riecht.
Die Gongs im russischen Walde läuten Alarm,
Aber der Klöppel stürzt aus gelähmtem Arm.
Leichen mit aufgepflanzten Bajonetten warten
Auf die stillen Sieger regungslos.
Hinter den 8rofchaugen der Masken stehen die erstarrten
Menschenaugen betend, tot und groß.
vor den toten Menschen sind wir nicht erschrocken,
Toten Menschen sahn wir zu oft ins Gesicht.
Aber siehe, siehe! Allerorten
8allen tote Vögel von den Bäumen, die verdorrten,
8allen sruchtschwer ins ergraute Moos.
Und wir horchen, wie sie fallen, und wir reden nicht.
Und wir hören auch die toten Blätter fallen,
Knisternd, wie verbrannt, auf kleine Nachtigallen,
vor den toten Menschen sind wir nicht erschrocken,
vor den toten Vögeln wissen wir mit einem Male:
wo wir gehn, da ist bald Herbst geworden,