Volltext: Feldgraue Ernte

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Nicht 'ran an den 8"nd, 
wir haben's nicht zu ertragen gemeint; 
Und wenn die Granaten uns pfeifend umbrüllt 
Und mit Erdreich halb unfern Graben gefüllt, 
Dann mußten wir liegen still und gebückt; 
wir haben die Gewehre fest an uns gedrückt, 
Die 8>nger in ohnmächt'ger Wut geballt 
Und dachten: Rommt der Befehl fetzt nicht bald, 
So brechen wir vor, komme was mag; — 
Und warteten doch bis zum vierten Tag. 
Oft wenn die Geduld schon zu brechen schien, 
Hielt uns nur die eiserne Disziplin. 
wir haben gewartet hundert Stunden 
Und haben geblutet aus gleich vielen Wunden; 
Daß der Hunger an unseren Lräften genagt, 
Danach hat keiner weiter gefragt. 
Nur eins das Her; schier zerrissen hat, 
wenn ein Sterbender stammelnd um Wasser bat 
Und wir konnten den brennenden Durst nicht stillen, 
Den letzten, flehenden Wunsch nicht erfüllen; 
Alle 8eldflaschen leer 
Reinen Tropfen mehr. 
Und werde ich siebzig, und werde ich mehr, 
Das Eine vergesse ich nimmermehr. 
Grenadier Egle 
Die Lathedrale nach der Schlacht 
Meiner leuchtenden 8enster vergossenes Blut 
8ärbt die Gassen, 
Meines Thores sprießende Pfeilerhut 
Hat Blüten gelassen.
	        
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