Volltext: Feldgraue Ernte

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Den jungen Gefallenen 
Im Mai, 
Da träumten sie, wie süß das Leben fei, 
Und im August, 
Da haben sie alle zur 5ahne gemußt. 
Sie träumten noch: 
Von Einzug träumten sie und Siegespreis, 
Sie träumten von Heimkehr im Eichenreis, 
von warmem Händedruck, von heißem Luß — 
Und keiner dachte an den Todesschuß. 
Nun liegt so mancher schlanke Lnab 
Im fernen, kalten Grab: 
Er zog nicht ein, ihm ward kein preis, 
Er kam nicht heim, geschmückt mit Lichenreis, 
Niemandes Hand ihm Abschied bot, 
Und niemand küßt' ihn als -er Tod. 
weh, euer Leben verrann, 
Eh' es begann! 
Und doch: Ihr Glücklichen! Ihr kanntet nicht 
Der jungen Träume klägliches Lrinatten, 
Ihr kanntet nicht der Dämmrung kalte Schatten, 
Euch sank die Sonne nicht, 
Ihr selber sankt im hellsten Iugendsonnenlicht! 
Und wie ihr noch verloht, 
werft ihr uns einen neuen Schein 
wie Fackelglut ins Herz hinein: 
wir wissen nun: Das Leben ist gemein, 
Adlig ist nur der Tod. 
O. Züchtmann
	        
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