bürgerwohnung, zu der ein armseliges Lädchen
mit billiger Steingutware, Küchenlampen, Küchen-
köpfen gehört. Wenn die Ladentür sich öffnet,
gibt's ein ewig andauerndes Gebimmel. Und ich
sehe ordentlich das ältliche Fräulein, dem das Ge¬
schäft gehört, wie es eilfertig über den Gang trip¬
pelt und den Kunden begrüßt. Und gestern bat
mich ein älterer Kamerad, ihm in seinem Schlö߬
chen Gesellschaft zu leisten, in dem er sich abends
recht verlassen fühlt. Den Mannschaften sind das
Pförtnerhaus und die Scheune eingeräumt wor¬
den — ihm hat der Herr „Direktem", eine Art
Hausmeister, das ganze kleine allerliebste Palais
zur Verfügung gestellt.
Die Verpflegung mußten wir selber stellen,
denn es ist in den Geschäften schon Fleischmangel
fühlbar, und der Herr Hausmeister besitzt auch
keinen Koch, überhaupt keine Dienerschaft mehr,
er ist Portier und Kellermeister, Silberputzer und
Landschaftsgärtner in einer Person. Aus der
Mannschaftsküche wurde ein Pott Wirsing mit
Hammelfleisch und Kartoffeln befohlen. Zwei To¬
maten in Hl bildeten den ersten Gang, eine Man¬
del Eierpflaumen den Nachtisch. Dazu gab's Kom¬
mißbrot. Aber alles wurde auf Silber gereicht.
Und es gab die herrlichsten Weine dazu, die
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