Volltext: An der Spitze meiner Kompagnie

sein Granatenfeuer mürbe mache«, erschüttern, 
und dann zum Sturmangriff vorgehn. Also 
morgen sind wir an der Reihe. 
Sobald es dunkelt, rufe ich die Zugführer, und 
ich lege ihnen wieder dringend ans Herz, sich ihrer 
Gruppenführer, ihrer Gruppen zu versichern. 
Zehn Uhr abends — die Essenholer sind grade 
wieder nach der Ferme abgerückt — tritt ein älterer 
Unteroffizier bei mir ein. Das heißt, stehn kann er in 
unserem Graben ja nicht, er muß sich hinhocken. Und 
es handelt sich also darum: er fühlt sich matt und 
bittet, zur großen Bagage zurückgehn zu dürfen. 
Ich sehe ihn groß an. „Za, lieber Freund, wer 
von uns alten Knaxen ist denn jetzt gesund? Bei 
dem Sauwetter? Zn dem Lehmdreck ? Der eine 
hak Ischias, der andere Durchfall, der wieder 
Rheuma, und ein vierter einen Bronchialkatarrh. 
Was ist das aber im Vergleich zu unseren armen 
Kerls, die bei einem Sturmangriff verwundet 
werden und dann vielleicht ein, zwei Tage liegen 
bleiben, weil man sie nicht findet? Wir haben ja so 
oft die .Wacht am Rhein' gesungen. Jetzt wol¬ 
len wir sie hier am Upernkanal halten." 
Er ist blaß geworden, schlägt die Augen zu Bo¬ 
den und geht. Er hat mich verstanden. 
Eine Stunde später ist das Essen da. Eine gute, 
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