Volltext: An der Spitze meiner Kompagnie

Falle um eine Postanweisung über einen Frank. 
Aber in den meisten Briefen herrscht die Klage 
vor, daß die Feldpost ihnen so gar kein Lebens¬ 
zeichen von daheim bringt. Ein Korporal legt 
einen Zeitungsausschnitt bei, der von der Lebens¬ 
versicherung der Feldzugsteilnehmer handelt, und 
gibt seiner Frau allerlei geschäftliche Anweisun¬ 
gen; ein Reservist hat noch in aller Eile sein Testa¬ 
ment gemacht und laßt durch den Notar eine Ab¬ 
schrift besorgen. Und nicht ohne Rührung liest 
man die innigsten Beteuerungen der Liebe und 
Treue übers Grab hinaus. Es handelt sich hier 
doch um ganz anderes Soldatenmaterial als bei 
dem, das England über den Kanal ans Land ge¬ 
worfen hat. Diese Reservisten sind ehrsame Fa¬ 
milienväter, es ist meistens der Typ des leicht er¬ 
regbaren, etwas phrasenhaften, aber im Grunde 
doch gutmütigen Piou-piou. In der englischen 
Truppe aber befindet sich der ganze Mob von 
London. 
Daß wir Deutschen in den französischen Sol¬ 
datenbriefen nicht besonders gut wegkommen, ist 
nicht weiter erstaunlich. Wir werden überall als 
die Barbaren bezeichnet. Herr Henri F. hofft, daß 
die Franzosen über diese „sales abbockes de 
casques à pointe“ den Sieg davontragen werden. 
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