Volltext: Drama und Theater in Österreich ob der Enns bis zum Jahre 1803

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wandelt sich in einen Jüngling, alles ist darüber erstaunt. 34. Im selben Augen¬ 
blicke zeigt Imak. noch mehr von seinen Wunderwerken. 35. Verwandelt selber 
die ganze wüste Gegend in einen prächtigen Saal. 36. Eilt Friedrich und 
Leonore herbei. 37. Fährt Kupido durch die Luft in einer Wolke herab. 38. Be¬ 
schenkt selber die zwey Brautpaar mit Blumenkränzen. 39. Beschließt sich alles 
mit Freude und Vergnügen. 
N achri cht. 
Wir haben hier nur den kleinsten Theil der Verwandlungen und Maschinen 
hergesetzt, um das geehrte Publikum desto angenehmer zu überraschen; auch 
wollen wir in dieser Absicht von dem Innhalt des Stückes keine Erwähnung 
und größere Zergliederung machen, nur dies müssen wir anführen, daß Herr 
Baidinger, dieser vorteilhaft bekannte Theaterschriftsteller, sich auch in diesem 
Stück beflissen hat, sein vorzüglich komisches Talent dadurch an den Tag zu 
legen, die Helden dieses niedrig komischen Stückes nicht mit pöbelhaften 
Possen auftreten zu lassen. Ohnerachtet er, wie doch jeder leicht sehen wird, 
sich ganz nach dem seligen Hafner gebildet, ist er doch mitten im vollesten 
Scherz nie über den Menschensinn hinausgesprungen, welches seinem Muster 
öfters geschah. Jeder Charakter ist Natur, ist Sittenlehre und doch Spaßmacher 
in seiner Art; keine Scene macht Langweile, aus jeder entspringt neues Ver¬ 
gnügen zum Lachen, eine treibt die andere, so zwar, daß ein immerwährendes 
Feuer erhalten wird, welches keinen ermüden läßt. Oft überrascht er zweimal 
in einem Augenblick, reißt zum Lachen hin, daß auch der Ernsthafte sich 
des Lachens nicht erwehren kann; kurz, es ist ganz auf die Zeit, wo jeder 
gerne lacht, jeder gerne lachen will. Ja, wir können im voraus versichern, daß 
es gewiß gefallen wird, gefallen muß, da wir uns bestrebt haben, alles nur 
mögliche, was Maschinen, Verzierung erfordern, bestmöglichst vorzustellen, ge¬ 
trachtet haben, sie auf das angenehmste zu überraschen. Wir versprechen uns 
daher einen zahlreichen Zuspruch und wir schmeicheln uns, daß sie nicht nur 
mit dem Verfasser, sondern mit uns allen zufrieden seyn werden. Wir ersuchen 
dahero jedeü, der gerne lacht, sich mit drei Bäuchen zu versehen, da fast einer 
oder zwei vor Lachen darauf gehen werden. -— Zum Beschluß ein Tanz. 
Der Geschmacksrichtung ßosenbergs und seines Direktors 
dürfte dieser Unsinn sehr wenig entsprochen haben. Doch was 
wollten sie machen? Nur solche Kassestücke konnten dem drohenden 
Defizit begegnen. Aber es stellte sich trotzdem ein. 
Man konnte und wollte doch nicht jeden dritten Tag Ima- 
karomakypsilomakus spielen, das große Publikum war aber schon 
damals ein Tyrann. Nur wenigen gebildeteren Naturen gefiel der 
dem Besseren zugewandte Kurs Rosenberg-Borchers. 
An Cremeri hatte das Theater und — das Publikum nach wie 
vor einen begeisterten und wohlwollenden Kritiker, wie z. B. folgende 
Einrückung zeigt: 
Wir freuen uns, abermal einen Vorgang bekannt machen zu können, 
der Linz Ehre verschaff. Am 6. dieses wurde von der gräflich Rosenbergischen 
Gesellschaft der Fähnrich des Hrn. Schröder aufgeführet. Jeder weis, daß 
dieß Stück einzig durch trefliches Spiel lermenden Beyfall einärntnen kann,
	        
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