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wendig, daß man gründlich über diesen Gegenstand zu Werke gehe.
So oft du Zeit und Gelegenheit hast, erwaͤge ernst in gesammelter
Betrachtung die neue Offenbarung. Frage Dich, ob es Gottes, der
Menschen oder des Teufels Werk sei? — Erwaͤge alle Umstände und
jedes angeführte Wort, ob es genau dem entspreche, wozu es der
Herr nach der neuen Ordnung bestimmt hat.
Poͤschl.“
vIchreihen an einen Zweifler der neuen Offenbarung.
„Geliebter Freund und Bruder im Herrn!
Da Du bei mir selbst (zu Salzburg) warst, hättest Du hier Deine
Zweifel vorbringen sollen, welche ich Dir dann persönlich gelöst haben
würde. — Du sagst in Deinem Schreiben, daß Dich der Zweifel
beängstige, ob die neue Off enbarung unlaäugbar wahr sei?
— Dieß ist eine Versuchung vom Satan, die Du allsogleich abwei—
sen mußt. Indessen kann ich dessen Dich wohl versichern, daß ihre Wahr—
heit auf Gott, welcher weder lügen noch betrügen kann, beruhe. Daß sie
wirklich von Gott sei, kannst Du daraus erkennen, weil derjenige, der
in dem Herzen der Kraͤmerin sich als den Allmächtigen, Allwissenden
und Höchstheiligen geoffenbaret, kein Anderer als Gott sein kann.
Ohne diesen Glaubensgrund würde ich gewiß nicht so unerschütterlich
zu der neuen Offenbarung stehen, sie mit solcher Entschiedenheit öffent—
lich gelehrt haben, und mich Thoren um ihretwillen nicht grausam ver—
folgen lassen. — Wenn Dir also in Zukunft wieder dieser Zweifel bei—
kommt, merke nicht auf denselben, alsdann wird er ausbleiben. —
Du sagst ferner, daß man der Kirche glauben müsse. —
Das ist richtig; wenn der Herr redet, muß man ihn hören, und selbst
die Kirche muß ihn hören; sonst ist sie seine Braut nicht mehr, wenn
sie auf den Bräutigam nicht achtet. Diejenigen, welche die neue Offen—
barung nicht glauben und hartnäckig derselben widerstreben, erkennt
der Herr nicht für die Seinen, weil sie ihn nicht erkennen; sie ge—
hoͤren zur wahren Kirche nicht, und werden verworfen. Nur