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Darüber gerieth er im Jahre 1366 mit Herzogs) Albert HI.
von Oesterreich in Händel, der, um sein hochmütiges Aufstreben
gleich Anfangs niederzudrücken, Lobenstein am großen Röttelbach
im Mühlviertl und Peuerbach —, im Attergau die Festen Franken
burg, Cammer, Attersee, — dann Aschach, die Mauthstätte des Gra
fen, durch seine Truppen eroberte, — ja am 25. Oktober 1380
selbst die, mit dem Grasen Heinrich verbündeten, Rosenberger und
Heinrich von Neuhaus an sich zog. (Kurz, I. 6., B. II, S. 231. Ur
kunde.)
Da sich der Schaumburger zum Kriege nicht mächtig fühlte,
verklagte er Herzog Albert bei Kaiser Karl IV., welcher die beiden
Burggrafen: Friedrich zu Nürnberg und Berchtold zu Magdeburg,
wie auch Babo von Abensperg — als Schiedsrichter aufstellte.
Der Gras verlor den Handel, wurde sammt seinen Nachkommen
für einen Unterthan des Herzogs erklärt, das Attergau mit den Herr
schaften Cammer und Neuhaus ihm abgesprochen, und außerdem ihm
eine Strafe von 12,000 Gulden, als Vergütung, zu zahlen auf
erlegt. Hoheneck. III 636.
Bei der weiten Entlegenheit, den beständigen Fehden und dem
Streben, auf Kosten Anderer seine Macht und Güter zu vermehren:
konnten die bambergischen Bischöfe vom Attergau begreiflich nicht
die Vortheile ziehen, die sie sonst dort zu hoffen hatten. Weil sich
denn fast gar kein Nutzen daher einbringen ließ, verkaufte Bischof
Lambert im Jahre 1377 das Schloß Friedburg Conrad und Har-
ding den Kuchlern, — Frankenburg und Attersee dem Herzog Albert
von Oesterrerch. (Erant nomralla ex regione Bavariae loca, quae
jam inde a sancti Henrici imperatoris temporibus ecclesia si-
bi in magna contentione retinuerat, quod ad jus suum ab an-
tiquo pcrtinuerant. — Cum vero usus eorum prope nuilus
vel certe perexiguus esset: ao. 1370 Lambertus Eps. ex iis
*) Unrichtig ,,Erzherzog" bei Weißbacher u. a., da die Anmaßung des Erzherzogen-Litels durch
Herzog Rudolf IV., Albert's III. Bruder, von Kaiser Karl IV. nicht anerkannt wurde, und
erst Kaiser Friedrich IV* denselben rechtmäßig seinem Hause beilegte.