Volltext: 47. Jahresbericht der Städtischen Mädchen-Mittelschulen in Linz a. D. 1935/36 (47. 1935/36)

daß der Thor in jenen klaffen, in denen der Gesangsunterricht nicht 
verpflichtend ist, einen ungeahnten Luftrom fand, nicht nur, daß die 
-Liebe zum Gesang und zur Musik eine außerordentliche Förderung 
fand, auch das Verständnis für das österreichische Volkslied ver¬ 
tiefte sich in ganz ansehnlicher Weise. Gin solcher Fortschritt war 
nicht nur durch Fleiß und vertieftes Gingehen auf den Unterrichts- 
gegenständ und die psgche der anvertrauten Jugend erreichbar, 
sondern hiezu gehörte eine besondere Liebe zu dem Fach und eine 
Hingabe, wie sie eben die Verewigte ihr eigen nannte. 
Gs braucht nicht an die vielen schönen Aufführungen erinnert 
zu werden, mit denen sie Schülerinnen, Lehrer und Gltern so oft 
erfreute. Ds fei nur einiges Weniges, das besonders eindrucksvoll 
ist, erwähnt: Vor allem die durch viele Jahre von ihr veranstalteten 
Weihnachtsfeiern, denen sie trotz der unschönen Umgebung durch 
die wundervollen, alten Weihnachtschöre einen Stimmungszauber 
zu geben verstand, daß man die Umwelt ganz vergaß. Ds fei an die 
Schulfeiern aller Urt erinnert, die teils im Unftaltsgebäude, teils 
in einem Saale für eine breitere Öffentlichkeit abgehalten wurden, 
an die alljährtich wiederkehrenden Feiern anläßlich des Tages der 
Republik, die immer durch den Gesang verschönt und erhebend gestal¬ 
tet wurden, an die so würdig verlaufene Oollfußfeier, an die Ent¬ 
hüllung der Haslauergedenktafel im Herbst 1934 und an die Ver- 
faffungsfeier am 30. Upril 1935. 
Zahlreich sind die Gedenktage an die Heroen der Wusik, zahl¬ 
reich die Akademien, die von der Schule veranstaltet wurden und 
denen gerade dev Thor und Ginzelgesangsdarbietungen das Gepräge 
verliehen haben. Ds sei der Vruàerfeier am 27. Dovember 1924 
gedacht, von dem heute noch das wundervolle Ave Maria in uns 
nachklingt, an das Sommerfest im Englischen Garten am 13. Juni 
1925, deffen Löwenanteil unsere Frau Marie Erhard bestritt, an 
das Döllerich-Gedächtnisstiftungskonzert am 21. März 1926, an die 
Veethovenfeier im Dedoutensaal am 25. März 192?, an den Volks¬ 
liederabend des Vereines für Frauenintereffen, den unser Thor zur 
Gänze bestritt, er war am 1?. Mai 192?, an das Sommerfest im 
Vasinogarten und Dedoutensaal am II. Juni 192?, an die prächtig 
gelungene Schubertfeier im Vereinshaus am 19. Dovember 1928, 
an „Weihnachten in der Heimat" des oberösterr. Heimatvereins 
am 11. Oezember 1929 und noch an einen solchen Abend dieses 
Vereines am 11. März 1930 unter dem Titel „Lieder aus der Heimat". 
Es sei an die große Akademie im Volksgartensaal erinnert, die am 
5. Juni 1930 stattfand und an ihr letztes großes Auftreten zur Ehre 
ihrer Dunst und zur Ehre ihrer Anstalt am Tage der Musikpflege 
am 2?. April 1935, wo sie die begeisternde Vede an die Jugend über 
die Pflege dev Musik, vor allem aber des deutschen Volksliedes 
hielt, sozusagen als ihr geistiges Vermächtnis an die geliebten 
Schülerinnen. 
Vas sind unvergängliche Vlätter in der Geschichte des Gesangs¬ 
unterrichtes an unserer Anstalt, und was hier gepflanzt wurde, es 
wird weiter blühen zum Dützen und zur Freude unserer Jugend. 
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