Volltext: XXX. Jahresbericht des öffentlichen Mädchen-Lyzeums und Reform-Realgymnasiums in Linz 1918/19 (30. 1918/19)

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zur Förderung der Volksbildung in Oberösterreich veranstalteten Jugend- 
vorführungen unter steter Anwesenheit mehrerer Lehrkräfte; am 
9. März: Merke der Ton- und Dichtkunst (die ganze Anstalt); am \6 März: 
Der Frühling (IV. bis VII. Klasse); am 25. März: Vorträge aus der 
Welt der Kinder und der Tiere (I. bis III. Klasse); am 6. April: Gesang 
und Dichtung (Oberlyzeum). — Beteiligung der Schülerinnen der Ober¬ 
klassen an den vom verband zur Förderung der Volksbildung vom 9. Mai 
bis Ende Juni veranstalteten Vorträgen zur Einführung in die Kenntnis 
der Eigenart, des Mesens, der Vorbedingungen und Anforderungen der ein¬ 
zelnen Berufe. — Lyzeallehrerin Fräulein Dr. Anna Pohl sprach am 
25. Mai über den „Beruf der Lehrerin". 
6) Physikalisch-praktische Übungen 
wurden von der Lyzeallehrerin Fräulein Theodora Rücker für die VI. Klasse 
Lyzeum zwei Stunden wöchentlich abgehalten. Sämtliche Schülerinnen 
der Klasse beteiligten sich daran mit großem Eifer und Interesse. Behandelt 
wurden verschiedene Aufgaben aus allen Gebieten der Physik. 
XVI. Gesundheitspflege. 
Bezüglich der körperlichen Erziehung der Jugend mag der Kürze 
halber auf die Berichte der Vorjahre hingewiesen werden. Direktion und 
Lehrkörper waren auch Heuer bemüht, das von nahezu 750 Schülerinnen 
besuchte Schulgebäude nach Möglichkeit sauber und rein zu erhalten, den 
Schülerinnen Reinlichkeit des Körpers, der Kleider und Requisiten immer 
wieder einzuschärfen und Infektionskrankheiten mit allen Mitteln der Ab¬ 
wehr von der Schule fernzuhalten. 
Trotzdem war der Gesundheitszustand der Anstalt und 
der Schulbesuch im Berichtsjahre kein normaler. Megen der all¬ 
gemeinen schweren Grippe-Epidemie mußte die Schule vom 8. bis 
j6. Oktober und wieder vom 1?. Oktober bis \\. November gesperrt bleiben. 
Die- VI. Lyzealklasse wurde aus dem gleichen Grunde neuerdings am 
27. November auf vier Tage aus der Schule entlassen. Leider fiel der 
heimtückischen Krankheit die Schülerin der III. d Klasse Po et sch Berta 
zum Opfer. (Siehe S. 65.) Im ganzen wurden von Infektionskrankheiten 
285 Schülerinnen befallen, und zwar 225 (!) von Grippe, 45 von Mumps, 
14 von Diphtherie und Angina, 4 von Masern und \ von Steinblattern. 
4 Schülerinnen durften wegen ansteckender Krankheiten in der Familie oder 
im Mohnhause die Schule längere Zeit nicht besuchen, 5 mußten sich einer 
schweren Operation unterziehen und 5 krankheitshalber (anämische Veran¬ 
lagung) das Studium aufgeben.
	        
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