Volltext: XVII. Jahresbericht des öffentlichen Mädchen-Lyzeums in Linz 1906 (17. 1906)

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coucher, oü on le laissa seul avec Peveque qui s'appretait ä lui 
donner la communion. Quelques ministres independants vinrent 
frapper ä la porte, disant qu'ils voulaient offrir au roi leurs Services. 
»Le roi est en prieres, leur repondit Juxon; ils insisterent.« 
b) Deutsch-Französisch (Übersetzung). 
Der Brand von Moskau. 
Napoleon zog erst mit der Nacht in Moskau ein. Er hielt in 
einem der ersten Däuser der Vorstadt Dorogomilow an. Da ernannte 
er den Marschall Mortier zum Statthalter dieser Hauptstadt. „Besonders," 
sagte er ihm, „keine Plünderung! Sie bürgen mir mit Ihrem Aopfe da- 
für. verteidigen Sie Moskau gegen jedermann." Diese Nacht war traurig. 
Düstere Berichte folgten aufeinander. Es kamen Franzosen, Bewohner 
dieses Landes und selbst ein Offizier der russischen Polizei, um den Brand 
anzukündigen. Er gab alle Einzelheiten dieser Vorbereitungen an. Der 
bewegte Kaiser suchte vergeblich ein wenig Ruhe. Jeden Augenblick rief 
er und ließ sich diese verhängnisvolle Nachricht wiederholen. Indessen 
verharrte er noch in seiner Ungläubigkeit, als er gegen zwei Uhr morgens 
erfuhr, daß das Feuer ausbreche. Es war im palaste Marchand, im 
Mittelpunkte der Stadt, in ihrem reichsten Viertel. Sogleich gibt er zahl- 
reiche Befehle. Als es Tag geworden ist, eilt er selbst hin, er droht 
der jungen Garde und Mortier. Dieser Marschall zeigt ihm mit Eisen 
bedeckte Däuser; sie sind alle geschlossen und noch unversehrt; jedoch 
kommt schon ein schwarzer Rauch heraus. Napoleon tritt ganz nach- 
denklich in den Rremlin ein. Beim Anblick dieses zu gleicher Zeit gotischen 
und modernen Palastes der Romanows und der Rurik, ihres noch auf- 
rechtstehenden Thrones, dieses Kreuzes des großen Iwan und des schönsten 
Teiles der Stadt, welchen der Aremlin überragt und welchen die Flammen, 
die noch in dem Basar eingeschlossen sind, zu verschonen scheinen, faßt 
er wieder Hoffnung. Sein Ehrgeiz ist geschmeichelt über diese Eroberung; 
man hört ihn rufen: „Ich bin also endlich in Moskau, in dem alter- 
tümlichen Palast der Zaren, im Rremlin." Er besichtigt alle Einzelheiten 
mit neugierigem und befriedigtem Stolz. Der Tag begünstigte die Be- 
mühungen des Herzogs von Tremse; er wurde Herr über das Feuer. 
Die Brandleger hielten sich versteckt. Man zweifelte an ihrem Vorhanden- 
sein. Endlich, da strenge Befehle gegeben worden und die Ordnung 
wieder hergestellt war, bemächtigte sich jeder eines bequemen Dauses 
oder eines prächtigen Palastes, indem er dachte, dort eine Behaglichkeit 
zu finden, die man sich durch so lange und so außerordentliche Ent- 
behrungen erkauft hatte.
	        
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