Volltext: XVII. Jahresbericht des öffentlichen Mädchen-Lyzeums in Linz 1906 (17. 1906)

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Schülerinnen von der Zahlung des Schulgeldes ganz befreit. Ferner 
wurde die Neuausschreibung der Direktorstelle und der Dank für die 
Erhöhung der Staatssubvention beschlossen und der Austritt des Herrn 
Hermann Saxinger aus dem Verwaltungsausschusse mit Bedauern zur 
Kenntnis genommen. Ihm wurde für seine bisherige ersprießliche Mit- 
Wirkung der wärmste Dank des Verwaltungsausschusses ausgesprochen 
und gleichzeitig Herr Raufmann Siegmund Lhrentletzberger zum Ökonom 
der Anstalt bestellt, welcher dieses Amt anzunehmen erklärte. 
Am 30. Oktober wurde die erste Monatskonferenz des Lehr- 
körpers abgehalten. 
Am j(9- November, als am Namensfeste weiland Ihrer 
Majestät der Kaiserin Elisabeth, wurde um ^0 Uhr vormittags 
in der Schulkirche ein Gedächtnisgottesdienst abgehalten, dem der Lehr- 
körper und die Schülerinnen anwohnten. 
Am November starb nach jahrelangem Leiden die ehemalige 
Schülerin Frida Klatzer. Wenige Wochen vorher war sie ausgetreten, 
weil ihr Zustand ein aussichtsloser geworden war. Aber ihr junges 
Herz gehörte ganz und gar der Schule, dem Lyzeum und den Aolle- 
ginnen, an denen die Verstorbene mit rührender Treue und Liebe hing. 
Bis in die letzten Stunden ihres Lrdenlebens war der Zusammenhang 
mit der Schule, der sie seit der I. Klasse angehört hatte, ihr ein Trost 
und eine Freude auf dem Schmerzenslager und trotz des erschütternden 
Martyriums, dem der zarte Leib erliegen mußte, blieb die reine Kindes- 
seele immer der ihr so lieb gewordenen Schule eingedenk — ein Ehren- 
zeugnis für die Verblichene, aber auch für die Schule, der sie so treu 
bis in den Tod geblieben. Die Schülerinnen der Anstalt gaben unter 
Führung des provisorischen Leiters und des Lehrkörpers am 2\. No¬ 
vember der geschiedenen Kollegin das letzte Geleite und sangen ihr in 
der Stadtpfarrkirche ein Abschiedslied. Gewiß wird das Andenken an 
diese Schülerin, die trotz vielfacher Unterbrechungen des Schulbesuches 
stets eine Musterschülerin war, bis der unerbittliche Tod sie der heiß- 
geliebten Mutter entriß, an der Schule, bei dem Lehrkörper und den 
Mitschülerinnen ein treues und dauerndes sein. 
Am 2?. November fand die zweite Monatskonferenz des 
Lehrkörpers statt, in der die Dezemberzensur festgestellt wurde. 
Am \8. Dezember \905 begann Herr Landesschulinspektor Doktor 
Josef Loos die Inspizierung der Anstalt, die er mit Unter- 
brechungen bis zum 26. März \906 fortsetzte. 
In der Sitzung des Verwaltungsausschusses vom 
22. Dezember wurde Herr Dr. Jäger ersucht, für die seit dem Tode ?,
	        
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