Volltext: XXII. Jahresbericht des Mädchen Lyzeums in Linz 1910/11 (22. 1910/11)

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B. Obligate Unterrichtsgegenstände. 
Katholische Aeligionslehre. *) 
I. bis VI. Klaffe wöchentlich je 2 Stauben. 
Lehrziel: Kenntnis der wichtigsten Offenbarungstatsachen des Alten und 
Neuen Bundes. Kenntnis der wichtigsten Wahrheiten der Glaubens- und Sitten¬ 
lehre. Bekanntschaft mit den häufigsten Einwendungen gegen den Glauben und 
mit den sie entkräftenden Gründen. Vertrautheit mit den wichtigsten Handlungen 
des katholischen Kultus und den Teilen des Kirchenjahres. Kenntnis der Schick¬ 
sale der katholischen Kirche. 
I. Klasse. Nach dem Ausmaße des Mittleren Katechismus aus dem Großen 
Katechismus, \. Hauptstück: von dem Glauben und dem Apostolischen Glaubens¬ 
bekenntnisse. Aus dem 5 Hauptstücke: vom Sakramente der Buße, vom aller¬ 
heiligsten Sakramente des Altares. Aus dem 5. Hauptstücke: von der persönlichen 
Sünde und deren Gattungen. von den vier letzten Dingen. 
Aus der biblischen Geschichte: Die wichtigsten Tatsachen der Offenbarungs- 
gefchichte des Alten Bundes. Die wichtigsten liturgischen Einrichtungen des Alten 
Bundes. Das Einschlägige ans der Geographie Palästinas. 
II. Klaffe. Nach dem Ausmaße des Mittleren Katechismus aus dem 
Großen Katechismus. 2. Hauptstück: von der Hoffnung und dem Gebete. 5. Haupt- 
üück: von der Liebe und den Geboten. Hauptstück: von der Gnade und den 
Sakramenten (mit Wiederholung der Lehre vom Sakramente der Buße und des 
Altares). Aus dem 5. Hauptstück: Die Lehre von der christlichen Tugend, von den 
guten Werken und vom Streben nach christlicher Vollkommenheit. Aus der biblischen 
Geschichte: Die wichtigsten Tatsachen der Offenbarungsgeschichte des Neuen 
Bundes von der Geburt Jesu Lhristi bis zum Tode der Apostel. 
III. Klaffe. Aus der Glaubenslehre: Die Lehre von der Gnade und der 
Rechtfertigung. Die Glaubenslehren über die Sakramente im allgemeinen und im 
einzelnen, von den Sakramentalien. Aus der Liturgik: Notwendigkeit einer äußeren 
Gottesverehrung. Begriff und Einteilung der Liturgik. Die Lehre von den heiligen 
Orten, von den Erfordernissen zum christlichen 'Gottesdienste, von den heiligen 
Handlungen (mit besonderer Berücksichtigung der Zeremonien der heilige Messe), 
von den heiligen Zeiten. Der Ritus der am häufigsten vorkommenden Sakramentalien. 
IV. Klasse. Aus der Glaubenslehre: a) Die Lehre vom Glauben im allge¬ 
meinen: die Möglichkeit, Notwendigkeit und Erkennbarkeit der göttlichen Offen¬ 
barung; die Lehre von der Echtheit. Unverfälschtheit, Glaubwürdigkeit und In¬ 
spiration der Heiliges! Schrift; die Lehre von der Tradition; die katholische 
Glaubensregel; die Notwendigkeit und die Eigenschaften des christlichen Glaubens, 
d) Die Glaubenslehren, welche in den einzelnen Artikeln des Apostolischen Glaubens¬ 
bekenntnisses enthalten sind. Beim ersten Glaubensartikel auch die Gottesbeweise; 
bei der Lehre von der Schöpfung auch die Gegensätze der christlichen Schöpfungs¬ 
lehre, nämlich Pantheismus und Materialismus; bei der Lehre vom Menschen 
auch die Fragen über Geistigkeit und Unsterblichkeit der Seele, über Abstammung, 
Einheit und Alter des Menschengeschlechtes. 
Nach der Bestimmung des bischöflichen Ordinariates in Linz vom (8. Mai Z. 2857, 
vom k. k. Landesschulrate vorgezeichnet mit dem Erlasse vom 28. Mai Z. 3H7H.
	        
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