Volltext: Das 10. Bataillon des oberösterreichischen K. u. K. Infanterie-Regimentes "Ernst Ludwig Großherzog von Hessen und bei Rhein" Nr. 14 im Weltkrieg

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ist. Wer sich ihrer erinnert, wird auch seiner in Wehmut gedenken, als 
eines wackeren Kämpfers und Führers, eines echten, rechten Vierzehners! 
Am 24. Juli, 5h nachmittags, brach nach fast fünfzigstündiger Dauer 
das Artilleriefeuer plötzlich ab. Nun konnte die Ablösung stattfinden. 
Das Bataillon marschierte über Osteria Fiorentini nach San Sebastiano, 
hielt dort einen Rasttag und setzte am 27. den Marsch nach Levico 
fort. Hier trat es in den Verband der 181. IBrig., GM. v. V i d a 1 e, wurde 
neu; bekleidet und ausgerüstet und durch Auflösung der sehr schwachen 
4. Kompagnie in drei annähernd kriegsstarke Kompagnien formiert. 
Schon am 29. Juli wurde das Bataillon wieder an die Front gesendet. 
Über Biselenga wurde am 30. mit Einbruch der Dunkelheit die Malga 
Civaron erreicht, von wo aus die 1. Kompagnie die Stellung in der 
Coalbaschlucht, die 2. und die 3. Kompagnie jene auf Colazzo—Höhe 
-<>-1010 vom Landsturmbataillon 164 übernahmen. Zehn Monate lang 
sollte das Bataillon hier verweilen. In dieser Zeit wurde bei schwierigen 
Verhältnissen, die sich dem Stellungsbau, dem Nachschub, der Aufrecht¬ 
erhaltung der Verbindung überall und immer wieder entgegenstellten, 
ganz Besonderes in Arbeit und Opfermut geleistet. Nicht nur mit ihrem 
Blute, auch mit ihrem Schweiße haben Oberösterreichs Söhne dieses 
Fleckchen Südtiroler Erde gedüngt, nie geahnte Strapazen erduldet, 
Entbehrungen aller Art ertragen und sich durch dieses stille Heldentum 
nicht minder mit Ruhm und Ehre bedeckt als durch ihre unvergleich¬ 
lichen Taten im heißen Kampfe Mann gegen Mann, denen das Bataillon 
X/14 seinen nunmehr schon weithin bekannten Ruf als besonders ver¬ 
wendbarer Truppenkörper verdankte. 
Die Monate August und September vergingen unter den mühsamen 
Arbeiten des Stellungsbaues verhältnismäßig ruhig; kleinere Unter¬ 
nehmen des Feindes konnten die Bautätigkeit immer nur auf kurze Zeit 
stören. Aber auch eigene, wohl nur zu Demonstrationszwecken ein¬ 
geleitete Angriffe blieben erfolglos. Im Laufe der Zeit trafen Marsch¬ 
formationen ein, wodurch das Bataillon wieder auf vier Kompagnien 
gebracht werden konnte. Nun wurde durch regelmäßige Ablösung für 
die notwendige Schonung und Erholung der sehr angestrengten Mann¬ 
schaft gesorgt. 
Am 15. Oktober übernahm Mjr. Alfons Marbach das Bataillons¬ 
und Kampfgruppenkommando, Rittmeister Szilley behielt das Ab- 
schnittskommando auf Colazzo. Allmählich brach auf diesen Höhen der 
Winter herein. Die hiedurch notwendig gewordenen Vorsorgen zum 
Schutze vor den zu erwartenden Wetterunbilden erforderten neue an¬ 
strengende Arbeit, die durch die schwierigen Zuschubverhältnisse viel¬
	        
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