Volltext: Das 10. Bataillon des oberösterreichischen K. u. K. Infanterie-Regimentes "Ernst Ludwig Großherzog von Hessen und bei Rhein" Nr. 14 im Weltkrieg

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nächsten Tage endete ein neuerlicher Angriff der Italiener nicht minder 
erfolglos. Eine vom Kadetten Zaunmüller geschickt geführte Pa¬ 
trouille fügte dem zurückflutenden Feinde schwere blutige Verluste zu 
und kehrte unversehrt mit 38 Gefangenen zurück. 
Wieder war ein schöner Erfolg errungen, der im gleichen Maße 
der umsichtigen Leitung durch Hptm. Hantken wie der geschickten 
Ausführung seiner Befehle durch die Unterkommandanten zu danken 
war. In erster Linie waren es aber wieder der hohe Mut, die un¬ 
erschütterliche Standhaftigkeit und die kaltblütige Ruhe der tapferen 
Oberösterreicher gewesen, die den Italienern diesen blutigen Denkzettel 
versetzt und ihnen von neuem bewiesen hatten, daß es gefährlich sei, 
mit diesen kampferprobten Streitern anzubinden. 
Von Sommerkämpfen, Winterleiden und kühnen Taten 
(Im Val Sugana, Civaro n—C o a 1 b a—C o 1 a z z o) 
(6. Juli 1916 bis 8. Juni 1917) 
In den ersten Tagen des Monats Juli übernahm der seit längerem schon 
beim Bataillon als Kompagniekommandant eingeteilte Rittmeister Bela 
v. Szilley des HR. 15 vom erkrankten Hptm. Hantken das Ba¬ 
taillonskommando. Zur gleichen Zeit entwickelte der Feind eine äußerst 
lebhafte Artillerie- und Fliegertätigkeit. In den Morgenstunden des 
22. Juli nahm das durch Flieger geleitete Artilleriefeuer immer mehr 
und mehr an Heftigkeit zu und steigerte sich allmählich zum Trommel¬ 
feuer. Die geplante Ablösung des Bataillons durch 1/59 mußte daher 
verschoben werden. Seltsamerweise unterblieb aber der erwartete In¬ 
fanterieangriff; kleinere Abteilungen, die sich der eigenen Stellung 
näherten, wurden mühelos abgewiesen. Dennoch forderte der Tag seine 
Opfer. Gegen Mittag hörte das bis dahin ununterbrochene mächtige 
Artilleriefeuer plötzlich auf. In der Annahme, daß nun der Infanterie¬ 
angriff losbrechen werde, eilten der Bataillonsadjutant, Lt. K1 e i n, und 
der Kommandant des Reservezuges, Lt. K e r n, in die Stellung, wo sie 
im Verein mit den Offizieren der Besatzungskompagnien nach dem er¬ 
warteten Angreifer ausspähten. Dieser blieb zwar aus, dafür setzte aber 
das Artilleriefeuer überraschenderweise wieder mit Wucht ein. Gleich 
eine der ersten einschlagenden Granaten tötete den Lt. Klein, ver¬ 
wundete den Lt. Kern und den Fhnr. Werkgartner schwer, den 
Oblt. Urban leicht und verursachte auch bei der Mannschaft erheb¬ 
liche Verluste. In Lt. Klein verlor das Bataillon einen Mitstreiter von 
Beginn an, dessen Name innig mit den Taten des Bataillons verknüpft
	        
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