Volltext: Das 10. Bataillon des oberösterreichischen K. u. K. Infanterie-Regimentes "Ernst Ludwig Großherzog von Hessen und bei Rhein" Nr. 14 im Weltkrieg

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durch übermenschliche Tapferkeit und Hingebung, aber auch durch ent¬ 
schiedenste Initiative aller Führer und Kämpfer wettmachen mußte. 
Nur dadurch war es möglich, nicht nur keinen Stein der selbst- 
gewählten Verteidigungslinie preisgeben zu müssen, sondern im Gegen¬ 
teil zahlreiche Stellungen, der feindlichen Übermacht zum Trotz, nach 
vorwärts zu tragen. 
So kam es auch, daß die hauptsächlichsten Kampffelder Südtirols 
zu den leuchtendsten Ruhmesstätten unserer Geschichte wurden: Monte 
Piano, Col di Lana, Lavarone-Folgaria, Pasubio, Tonale, Adamello, 
Order ... blutgetränkte Heldenberge! 
Freilich wurde nicht überall zu gleicher Zeit gekämpft. Der Feind 
erleichterte insoferne unsere schwere Aufgabe, als er zeitlich und ört¬ 
lich verschiedenen Zielen nachjagte. Man konnte seine nächsten Angriffe 
aus mancherlei Anzeichen sich zusammenreimen und demgemäß die 
eigenen spärlichen Reserven bereitstellen oder anderen, augenblicklich 
nicht gefährdeten Linien entnehmen. 
Auch die wenigen schweren 30.5 cm-Mörser waren fast ständig auf 
Gastrollen und mußten bald in den Dolomiten, bald am Tonale und 
bei Riva, dann wieder auf Lavarone-Folgaria die eigene Feuerkraft ver¬ 
stärken, um den Feind in Schach zu halten oder zu täuschen. 
Zu den besonderen Truppenkörpern, die stets eingesetzt wurden, 
wo die Not am höchsten war, wenn es sich wieder einmal darum han¬ 
delte, einem übermächtigen Angriff die Stirne zu bieten, gehörte das 
Marsch-Bataillon X/14, die braven oberösterreichischen Hessen. 
Mit tiefer Dankbarkeit gedenke ich als ehemaliger Landesverteidi¬ 
gungskommandant ihrer Taten in den Dolomiten, im schweren und auf¬ 
reibenden Kampfgebiet des Travenanzes, auf dem durch die Wetter¬ 
unbilden und die hochalpinen Schwierigkeiten gefürchteten Adamello, 
hauptsächlich aber neige ich mich vor ihren hervorragenden Leistungen 
in der Folgaria-Stellung von Plaut-Pioverna alta-Durer und vor den 
Helden vom Coston, die leider ein bitteres Geschick in italienische Ge¬ 
fangenschaft geraten ließ. 
Die späteren Kämpfe um Porta Lepozze, Mt. Meletta und Col del 
Rosso haben X/14 armee- und vaterlandsbekannt gemacht.
	        
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