Volltext: Die österreichisch-ungarische Donauflottille im Weltkriege 1914 - 18

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herangeführten französischen 12 cm-Batterien, die in überhöhender Stel 
lung gut eingebaut waren, erwiesen sich überdies auch seitliche Beobachter 
an Land als notwendig. 
Am 19. Oktober wurde das Donauflottillenkommando, dessen Einheiten 
an mehreren Stellen der Donau und Save zerstreut operierten, zwecks ein 
heitlicher Leitung und besserer Verbindung des Armeekommandos mit den 
Flußstreitkräften zum Sitze des Vorgesetzten 5. Armeekommandos, damals 
Slawonisch-Mitrovica, verlegt. 
Am gleichen Tage wurde von Pionieren die erste serbische Treibmine 
bei Mitrovica gefischt und unschädlich gemacht. Sie war wohl eine sehr pri 
mitive Improvisation, bewies aber zur Genüge, daß der Feind keine Möglich 
keit unversucht lasse, um die öst.-ung. Überschiffungsmittel und die Flußein 
heiten zu schädigen. Einige Monitoren hatten sich bereits mit Netzen auf 
Balkengestellen einen behelfsmäßigen Schutz gegen Treibminen geschaffen, 
doch wurde die Durchführung dieser Maßregel nur auf den alten Monitoren 
angeordnet. Einen genügenden Schutz gegen schwere Seeminen konnte diese 
Vorrichtung allerdings nicht gewähren. 
Die Minengefahr war in der Donauflottille nie unterschätzt worden, was 
schon aus der planmäßigen Einstellung von Minenräumeschiffen („Andor“ 
usw.) in die Flottille hervorgeht. Diese Einheiten besaßen als Sicherungs 
maßnahme für das eigene Schiff und zum Minenfischen Minenfänger, rechen 
artige, zum Heben und Senken eingerichtete Vorbauten am Buge der Fahr 
zeuge, in deren Zinken sich die Ankertaue der Minen sowie diese selbst 
verfingen. 
Die Überwachung der mehrere hundert Kilometer langen Grenzflüsse in 
bezug auf die Minengefahr war jedoch ausgeschlossen, da die eigenen Mittel 
hierzu nicht ausreichten. Die Flußstreitkräfte mußten daher die von der 
Minenwaffe drohenden Gefahren im Vertrauen auf das Glück des Mutigen 
auf sich nehmen. 
Als erstes Opfer geriet das Flottillenschiff selbst auf eine Mine. Am 
22. Oktober erhielt „Temes“ den Befehl, von eigenen Fliegern gemeldete 
Überschiffungsmittel des Feindes im Skelaarme der Save zu zerstören und 
lief am Abend mit dem Patrouillenboote „b“ als Vorläufer aus. Die Fahr 
zeuge gelangten, talfahrend, in der dunklen Nacht ungestört bis wenige Kilo 
meter von Skela. Bei der Skelainsel wurde jedoch das vorfahrende Patrouil 
lenboot von einem Batteriestande ober dem Orte mit Granaten beschossen 
und brachte sich talfahrend in Sicherheit. „Temes“ wendete stromab des
	        
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