Volltext: Die österreichisch-ungarische Donauflottille im Weltkriege 1914 - 18

9 
I Die Donau. 
Mit ihrem 2860 km langen Laufe verbindet die Donau Mitteleuropa und 
die Randstaaten des Schwarzen Meeres. Das 800.000 km 2 umfassende Strom 
gebiet dieses Flusses und seiner Nebenflüsse umfaßt zahlreiche Volksstämme 
und Staatengebilde, denen die Donau im Frieden nicht nur verkehrspolitisch 
Mittlerin, für die sie im Kriege eine trennende Grenze ist. 
Demgemäß spielte die Donau schon in den ältesten Zeiten der Geschichte 
Europas auch militärisch eine wichtige Rolle. 
Für Österreich-Ungarn wurde die Donau verkehrstechnisch eine der Haupt 
adern der Güterbeförderung, strategisch ein mächtiges Grenzhindernis, das 
die Monarchie von ihren südöstlichen Anrainern trennte und forciert wer 
den mußte, als die Donaustaaten einander mit bewaffneter Hand entgegen 
traten. Gleichzeitig aber wurde der Strom ein leistungsfähiger und wichtiger 
V erbindungsweg. 
Die Schiffahrt auf der Donau wurde durch den Pariser Frieden (1856) 
und den Berliner Friedensvertrag (1878) auf der Strecke von der Mündung 
bis zum Eisernen Tor internationalisiert. Für die Schiffbarkeit der Strecke 
von der Mündung bis Braila hatte die aus Vertretern Österreich-Ungarns, 
des Deutschen Reiches, Frankreichs, Englands, Rußlands, Italiens, Rumä 
niens und der Türkei zusammengesetzte „Europäische Donau-Kommission 44 
zu sorgen. Seit 1856 bestand überdies noch eine „Donau-Uferstaaten-Kom- 
mission 44 , in der nur die Anlieger vertreten waren. Seit 1878 war das Be 
fahren der Donau von der Mündung bis zum Eisernen Tor für Kriegsschiffe 
verboten und nur Fahrzeugen des Strompolizeidienstes gestattet. Auch die 
Schleifung der Festungen war verlangt, doch in Wirklichkeit nicht durch 
geführt worden. 
Der Donauverkehr wurde zum Großteile von den beiden führenden Fluß 
schiffahrtsgesellschaften Österreich-Ungarns, der österreichischen Donau 
dampf schiffahrtsgesellschaft (D. D. S. G.) und der Magyar Folyam Tenger- 
hajozasi reszveny-tarsasag (M. F. T. R.), versehen. 
Über die stromtechnischen Verhältnisse auf der Donau berichtet eine ein 
schlägige Quelle 1 ): 
*) „Völkerringen um die Donau“, Hermann Schmidtke, Korvettenkapitän d. R. a. D.;
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.