Volltext: Die österreichisch-ungarische Donauflottille im Weltkriege 1914 - 18

118 
Die Einheiten der Donauflottille verließen Budapest und Turn-Severin, 
um in Harsova und in Braila zu ankern 64 ). Auf Grund von Besprechungen 
des Donauflottillenkommandanten mit dem Kommando der Donau-Armee 
wurden Ende März fünf Monitoren und vier Patrouillenboote, unter Befehl 
des Kommandanten der 1. Monitordivision, Korvettenkapitäns Olaf Wulff, 
an die Front nach Braila verlegt, wo ein scharfer Wachdienst eingeleitet 
wurde. Die Flußminenabteilung setzte die genauere Untersuchung der Fluß 
läufe auf Minen fort und fand im Kanal Krakulkalea sieben vollkommen in 
takte russische Kugelminen. Zur weiteren Sicherung gegen Überfälle am 
Flusse legte die Flußminenabteilung zunächst als Verstärkung der bei Hoch 
wasser nicht wirksamen Kontaktminenverlegung stromabwärts Braila eine 
zweite Beobachtungsminensperre, die durch 5*7 cm-Beutegeschütze (von 
der Insel Chiciul) gesichert wurde. Eine andere Sperre mit Beobachtungs 
minen im Maciner Arme sollte dazu dienen, der dort liegenden Flußminen 
abteilung und allenfalls dortselbst in Ruhe liegenden Einheiten einen ge 
sicherten Ankerplatz zu schaffen. 
Am Morgen des 31. März griff ein Geschwader von mehreren (nach rus 
sischen Berichten 20, nach rumänischer Meldung 18) Flugzeugen die in 
Braila und Ghecet liegenden Einheiten der Donauflottille an. Der Angriff 
wurde abgewiesen, ohne daß ein Schiff hätte seinen Posten verlassen müssen 
und ohne daß auf den Einheiten Treffer erzielt worden wären. Nach diesem 
mißlungenen Versuche hielten sich die feindlichen Flieger zumeist außer 
Schußbereich der Flußstreitkräfte. 
An Kampftätigkeit gab es in den nächsten Wochen nur vereinzelte Feuer 
überfälle der weittragenden russischen Artillerie auf die Wachpatrouillen 
boote und die Abwehr jener feindlichen Erkundungsflieger, die die Luft 
sperrlinie der Front zu durchbrechen trachteten. Als innerer Feind und 
ernste Gefährdung der Bemannungen traten in dieser Zeit die in der Do 
naumündung herrschenden Seuchen auf. Infolge der sanitären Maß- 
64 ) Die Patrouillenboote „Lachs 44 und „Stöhr 44 waren für den Dienst im Golfe von 
Triest bestimmt und traten aus dem Verbände der Donauflottille. „Sava 44 , „Wels 44 und 
„Fogas 44 verließen Budapest, „Temes 44 , „Enns 44 , „Viza 44 , „Compo 44 und „Samson 44 sowie 
„Hebe 44 mit dem Train Turn-Severin. 
Wie gefährlich der Eisgang in der Donau für die Schiffe zu werden vermochte, erhellt 
aus der Tatsache, daß die Monitoren, bei ihrer Rückkehr nach Braila am 20. März, von 
einem aus dem Überschwemmungsgebiete plötzlich vorbrechenden Eisstoße überrascht 
wurden und sich nur mit Mühe in den Maciner Arm retten konnten. Der armierte Damp 
fer „Vag 44 wurde an den Molo gedrückt und erlitt einen Radbruch, Dampfer „Bagomir 44 
des Flußminenzuges kenterte und sank.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.