Volltext: Die österreichisch-ungarische Donauflottille im Weltkriege 1914 - 18

116 
letzterem der Antrag gestellt, durch eine Offensiv-Minenverlegung bei Isac- 
cea den rumänischen Kampfeinheiten den Rückzug in den Kiliaarm und in 
das Schwarze Meer zu sperren. Mit Zustimmung des Armeekommandos lief 
am 6. Jänner die Flußminenabteilung mit allen Einheiten aus, lichtete die 
eigene Sperre im Maciner Arme und gelangte, unter stetem Minensuchen, bei 
äußerst stürmischem Wetter am Abende des 7. Jänner, kurz vor Einbruch 
der Dunkelheit, knapp 2 km stromaufwärts Macin an ein starkes feindliches 
Minenfeld. Fast zur gleichen Zeit wurde die Stadt Macin durch die Bul 
garen erstürmt. Am nächsten Tage wurde das Minenfeld rekognosziert und 
eine dreifache, fast zur Gänze an der Oberfläche liegende rumänische, da 
hinterliegend auch noch eine russische Sperre von zwei Linien gefunden. 
Sieben russische Minen neuester Ausführung wurden geborgen, die übrigen 
teils abgesprengt, teils durch Mitrailleusenfeuer vernichtet. Nachmittags 
konnte „Balaton 66 , das Führerschiff der Flußminenabteilung, sich schon in 
Macin vertäuen und mit der Verladung des Sperrmaterials für Isaccea auf 
Ochsenwagen beginnen. 
Am frühen Morgen des 10. Jänner wurde dieser Ort auf dem Landwege 
erreicht. Die Minen wurden abgelagert und gegen Flieger maskiert, worauf 
noch in der Dunkelheit die Auslotung der Donau an der gewählten Stelle 
von Booten aus begann. Zwei mitgebrachte Minen gelangten sogleich unweit 
des rumänischen Ufers zur Auslegung. Im ganzen wurden 24 Minen ausge 
bracht. Bei dieser Arbeit wurden die Boote von einem russischen Dampfer 
beinahe gerammt, doch fand dieses Fahrzeug im Feuer der bulgarischen 
Batterien ein baldiges Ende. 
„Balaton 66 hatte mittlerweile die Fahrt stromabwärts von Macin fortge 
setzt und Braila am 9. Jänner erreicht. 
Bis zum 15. Jänner, morgens, war das Legen der Minen bei Isaccea im 
gegenseitigen Artilleriefeuer, in der letzten Arbeitsnacht schon im Licht 
kegel eines feindlichen Scheinwerfers, fortgesetzt und beendet worden. 
In der Nacht des 11. waren ein rumänisches Patrouillenboot und ein Mo 
torboot bergfahrend gegen Galatz durchgebrochen, indem sie sich knapp am 
noch minenfreien bulgarischen Ufer hielten. Beide Fahrzeuge wurden von 
den bulgarischen und den rasch herangezogenen Batterien des k. u. k. Haupt 
mannes Kellner heftig beschossen, wobei das Patrouillenboot versenkt wurde 
und das Motorboot starke Beschädigungen erlitt. 
„Balaton 66 bekam in Braila den Befehl, die noch verlegten Donauarme 
stromaufwärts von eigenen Minen zu säubern und sodann unterhalb von
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.