Volltext: Der österreichische Staatshaushalt und die Steuerreform (Teil II. / 1909)

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brennen, zuliebe sollen die Massen ausgeplündert 
werden. Ziffermüßig ist die zu erbeutende Summe festgesetzt. 
Arbeiter und Taglöhner! Handwerker und 
Bauern! Darf einsolcherSteuerplanGesetz werden? 
Nimmermehr! Und die „christlichen" und „nationalen" Volksparteien 
werden bewilligen! Wo sind ihre Versprechungen hingekommen? — Jetzt 
habt ihr Gelegenheit, zu urteilen: Wer hat allezeit mit aller Kraft den 
Kampf gegen die Lebensmittelteuerung und gegen die in- 
direkten Steuern geführt? Niemand anderer als 
die Sozialdemokraten! 
Mit den bürgerlichen Parteien ist das Volkshaus selbst, 
das junge Parlament, auf die Probe gestellt. Von allen erwachsenen 
Männern des Volkes gewählt, das erste Parlament der Massen, hat 
es die Verpflichtung, mit den überlieferten Steuerprivilegien aufzu 
räumen undeine gerechte, gleiche, sozialeSteuerreform 
.zu beschließen. So haben es die Wähler gewollt. Wenn es diese nicht 
vollbringt, wenn es das jahrzehntealte Steuerunrecht gutheißt, ja 
noch mehr, wenn es nach dem Wunsch der schlachzizischen Finanz 
minister dieses Unrecht noch vergrößert, dann müssen und werden die 
Wähler über die volksverräterischen Parteien Gericht halten 
müssen, auf daß sie ein besseres Parlament an die Stelle des schlecht 
gewählten setzen! 
Uns Sozialdemokraten obliegt die Aufgabe, das Volk über die 
Steuern aufzuklären, damit es wissend richte. Deshalb auf 
in den Kampf wider die Steuerpläne der Regierung und der herrschen 
den Parteien! In unsere Kampfreihen trete jeder, der die Steuerlast 
der breiten Massen herabmindern und die Steuerprivilegien der 
Reichen brechen will!
	        
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