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geben. Wir geben Geld aus für die Wohnung — der Staat nimmt
vom Mietzins die Hauszinssteuer; wir wenden Geld auf für die Be
leuchtung — der Staat besteuert das Petroleum; wir kaufen Brot,
Fleisch, Kaffee, Bier — der Staat hat seine Steuer schon sicher: für
die Luft, in der wir wohnen, für das Licht, für das tägliche Brot
und den täglichen Trunk, selbst für die Kleidung zahlen wir Steuer.
Und die meisten wissen das gar nicht, dank der listigen, heimtückischen
Erfindung der indirekten Steuern ! (I., Seite 16 folgende und Seite
30 folgende.)
Jedermann beachte folgende Abgaben und die mummen, die diese
Abgaben im Jahre 1907 trugen.
A. D i e V e r z e h r u n g s st e u e r n.
1. Für Germ zur Bereitung von Mehlspeisen, die „Abgabe für Kronen
Preßhefeerzeugung" . . . 825.441
2. Für Brennspiritus („Denaturierungsgebühr") ....... 920.441
3. Für Trinkbranntwein (Branntweinsteuer) 95,383.970
4. Für Bier 80,880.747
5. Für Wein und Most 12,878.677
3. bis 5. für alkoholische Getränke allein also zusammen
189,143.394 Kr.!
6. Für Zucker 132,248.356
7. Für das Licht der Armen (Petroleum) 20,108.212
8. Für Fleisch und Schlachtvieh 16,825.385
9. Für sonstige Gegenstände 1,516.517
10. Für die obigen und andere Gegenstände, von denen Städte
einen weit höheren Betrag einheben, aber an den Staat nur
abführen eine runde Pachtsumme 6,357.217
11. Dazu noch Nebenerträge 2,037.500
Eigentliche Verzehrungssteuern . . 369,982.469
Hierzu gerechnet kann noch werden
12. Die „besondere Abgabe vom Ausschank geistiger Flüssigkeiten"
im Betrage von 2,335.153
Gesamtsumme . . 372,317.622
Halten wir gegen diese 372 Millionen der Verzehrungssteuern
alles, was die Besitzenden direkt leisten, also obige 253 Millionen, so
sehen wir, daß schon diese indirekte Steuer der Massen für sich allein
weitaus mehr einbringt, als die Besitzenden ins Steueramt tragen!
Aber das ist lange, lange noch nicht alles!
B. Di;e Zölle.
Wie diesgrößeren Städte durch eine Verzehrungssteuerlinie ab
geschlossen sind, so umgibt sich der Staat mit einer Zollinie:
Was über die Zollschranken hinübergebracht wird, das wird besteuert
und verteuert! Bei uns wächst kein Kaffee, kein Tee, kein Kakao.
Diese drei Genutzmittel müssen über die. Grenze, sie sind sämtlich
versteuert! Der Zollertrag wird in G o l d g u l d e n ausgedrückt. Im
Jahre 1906 hat der nach Oesterreich eingeführte
Kakao 1,484.918 Gulden in Gold
Kaffee 39,625.589 „ „ „
Tee 2,526.747 „ „ „