Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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heiligen Zwange seiner Leidenschaft, aus seiner wildesten Begierde, 
aus dem letzten Gesetze seiner ganzen Natur geschieht, — er könnte 
sonst nicht länger leben. 
Lorm stöhnt und windet sich und tut ganz närrisch. »Schau, 
schau, ich bitt dich schau! Schau, wie er lacht! Schau, wie er glänzt! 
Schau, wie er weint! Ist der Mensch nicht zu beneiden? Ist der nicht 
mehr zu beneiden als alle Wagner und Mascagni? Eine Pauke macht 
ihm Freude! Ja, das müsste man können, das müsste man lernen. Das 
ist das Geheimnis!« 
Er lässt mich dann nicht, wie es aus ist, und gibt mir keine Ruhe. 
Er will durchaus den Paukisten sprechen und ich soll mit. Ich habe 
gleich keine rechte Lust. Ich folge blos, um ihm das Vergnügen nicht 
zu stören. Aber ich reisse gleich wieder aus, nach dem ersten Satze 
und flüchte. Ich vertrage es nicht: Dom Pedro böhmelt entsetzlich! 
Der Beruf der Zukunft. 
Ich habe vor einigen Jahren eine Frau sehr gern gehabt. So was 
rächt sich immer. Da kommt sie nun auf einmal und fragt mich um 
Rat, was aus ihrem Buben werden soll. Ich habe nicht gerade die 
angenehmsten Erinnerungen an diesen Buben. Er war damals acht Jahre, 
und oft hätte ich ihn prügeln mögen. Ganz ist die Sache halt niemals 
in Ordnung. Dafür war der Gatte in diesem Falle musterhaft. Auf ihn 
konnte man sich unbedingt verlassen; er kam, er ging genau zur festen 
Stunde, pünktlich wie eine Uhr; er hat uns nie gestört. Ich denke 
mit Rührung an ihn zurück. Sie ist mir später ersetzt worden, er nicht. 
Ich kann mich nicht erinnern, dass ich sie einmal vermisst hätte, aber 
ihn oft. Schade, dass man, wenn man wechselt, nicht den Mann mit 
hinübernehmen kann. Ihm untreu zu werden, hat mich wirklich viel 
gekostet. Du Guter, du Braver, du Verlässlicher — du stehst in meiner 
ganzen Praxis einzig da! 
Dagegen der Bub! Den werde ich auch nicht vergessen. Es ist 
doch jetzt schon zehn Jahre her — nein, länger muss es sein, da sie 
schreibt, dass er eben als Freiwilliger dient. Aber mir träumt heute 
noch einmal von ihm. Er war einfach schrecklich. Er hatte ein Talent, 
immer ins Zimmer zu stürmen, wenn es gerade gar nicht, aber schon 
absolut nicht notwendig war — nein, das lässt sich nicht beschreiben, 
wie zuwider mir der Bub war. Ich konnte ihn nur damit entschuldigen, 
Aichinger, Heimat. 
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