Volltext: Beiträge zur Ortsnamenkunde Tirols. (Erstes Heft 1893)

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grösserer Anzahl angeführten Ortsnamen (aus altdeutschen P. N.) 
auf -ines, -ins, -eins, -eis, -ens und -es. Humins liesse sich 
nun auch als solcher Name aus dem Stamme zu P. N. UMB, 
UMM (vgl. Förstemann I. S. 1211) ansehen, wäre aber für die 
fragliche Gegend unwahrscheinlich. 
Fiummes predium in loco — c. 1065-75; mit unsicherer 
Lesung auch Viunse, wohl für Vinmse, geschrieben; Fiumes 
1091-97; Viumes 1147; datz Fiumbes ain Hof 1288, weiterhin 
Viumbsy heute Viums (u-) Bergdorf bei Brixen. Ich halte 
es für eine Zusammensetzung aus einer Nebenform des mlat. 
feudum (fevum, feum, fivum), it. fio neben feudoy und hominesy 
Mannslehen, Dienstlehen. 
Gleicher Zusammensetzung und bereits in diesem Sinne 
von Dr. Johann Alton1 gedeutet ist Fodöm, der Name von 
Buchenstein — feudum hominum —, auf die Einwohner selbst 
übertragen: i Fodömi, als Lehenträger der Bischöfe von Brixen.1 2 
Trummes (tres homines, in engadinischer Form tre umsy 
bei den drei Dienstleuten) ein Hof auf — c. 1250; Montal¬ 
banischer Lehenhof zu Trummes 1308, 1310, 1330; später und 
heute Trums, Trumsberg, zerstreute Berghöfe nö. über 
Castelbell Y. G. 
7. * LACUMEN, zu lacus, erschliessbar aus ital. lagumey 
Lache. 
Alagumna (ad lacumina), in loco qui dicitur — 995-1005. 
Aus XI fehlen Formen; in XH Algunday Älgunde, Alicundey 
Alegundey Algund und so noch heute, Dorf bei Meran. Das 
Yolk spricht Lagund (u-). 
Es ist kein Grund gegeben, die älteste Form, wie es 
geschehen ist, anzuzweifeln, da sie sich auch in Dr. Redliches 
Acta tirol. (No. 41) mit Yerweisung auf den betreffenden Codex 
findet. Nur hat sich hier, wie im Italienischen, mn zu nn 
angeglichen und ist d im Auslaute hinzugetreten3. Pfarrer 
Josef Thaler4 traf mit seiner Erklärung nicht genau die Form, 
aber den Sinn: «Algund ... wohl vom romanischen alla lagunay 
ad lacunamy Dorf an der Pfütze, welche besonders ehemals an 
1 Zeitschr. des deutschen und österr. Alpenvereins, Jahrgang 1890, 
Seite 96. 
2 Buck R. O., S. *247, wollte Fiumes aus lat. flumen erklären. 
S t e u b zur Namens- und Landeskunde, S. 60, meinte, Viumes möge wohl 
auf Vignumes (vinea) zurückführen oder aus lat. via abgeleitet sein. 
3 Nicht unmittelbar nn-nd, sondern unter deutschem Spracheinflusse 
nn-nde wie z. B. bair. manchunde, mhd. manchunne u. a. Vgl. Weinhold 
Bair. Gramm. § 148. 
4 Neue Zeitschr. des Ferdinandeums, 12. Bdchen. (1846.) S. 66.
	        
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